Der Mordfall Toyah Cordingley, der ganz Australien bewegte, bleibt vorerst ungelöst. Nach mehr als zwei Tagen Beratungen konnte sich die Jury nicht auf ein einstimmiges Urteil im Prozess gegen den ehemaligen Krankenpfleger Rajwinder Singh einigen.
Die 24-jährige Cordingley war im Oktober 2018 beim Spaziergang mit ihrem Hund an einem abgelegenen Strand im australischen Queensland brutal ermordet worden. Ihr Vater fand ihre Leiche – halb vergraben in den Dünen von Wangetti Beach, zwischen den Touristen-Hotspots Cairns und Port Douglas.
Ein Prozess voller Rätsel
Der 40-jährige Singh, der am Tag nach der Tat plötzlich nach Indien reiste, wurde erst 2023 nach Australien ausgeliefert und wegen Mordes angeklagt. Doch die Beweisführung erwies sich als schwierig.
🔹 Kein klares Motiv: Die Staatsanwaltschaft konnte nicht erklären, warum Cordingley sterben musste. Ein sexuelles Motiv schlossen sie aus.
🔹 DNA-Fund: DNA, die höchstwahrscheinlich Singh zugeordnet werden konnte, wurde auf einem Selfie-Stick im Grab der Frau entdeckt.
🔹 Handydaten: Signale der Mobilfunkmasten zeigten, dass Cordingleys Handy und Singhs Auto am Tag ihres Verschwindens auffällig ähnliche Bewegungsmuster aufwiesen.
🔹 Flucht aus Australien: Singh verließ das Land überstürzt, ohne sich von seiner Familie oder seinen Kollegen zu verabschieden.
Die Verteidigung argumentierte jedoch, dass Singh „ein Feigling, aber kein Mörder“ sei. Singh selbst behauptete, er habe die Tat gesehen, aber nicht begangen – und sei aus Angst um sein eigenes Leben nach Indien geflohen. Zudem habe die Polizei eine fehlerhafte Ermittlung geführt und andere Verdächtige nicht ausreichend untersucht.
Besonders problematisch: DNA-Spuren an der Leiche passten nicht zu Singh.
Wie geht es weiter?
Da in Queensland Mordurteile einstimmig sein müssen, wurde die Jury entlassen – Singh muss sich einem neuen Prozess stellen.
Der Fall bleibt also offen, und mit ihm die quälende Frage: Wer tötete Toyah Cordingley?