Die KWE New Energy Windpark Nr. 3 GmbH & Co. KG befindet sich in einer kritischen finanziellen Lage mit bilanzieller Überschuldung, geringer Investitionstätigkeit und einer starken Abhängigkeit von Gesellschafterfinanzierungen. Die Analyse zeigt, dass das Unternehmen bislang keine operativen Einnahmen erzielt, was ein erhebliches Risiko für Investoren darstellt.
1. Bilanzielle Überschuldung – Kein Eigenkapital mehr vorhanden
Die Gesellschaft weist ein negatives Eigenkapital von -215.836 Euro aus (Vorjahr: -184.628 Euro). Das bedeutet, dass das gesamte Kommanditkapital von 10.000 Euro sowie frühere Rücklagen durch Verluste vollständig aufgezehrt wurden.
Struktur des Eigenkapitals:
- Kommanditkapital: 10.000 Euro
- Verlustvortrag: 225.836 Euro
- Nicht durch Vermögenseinlagen gedeckter Verlustanteil: 215.836 Euro
Das Unternehmen wird nur durch eine Finanzierung durch die Gesellschafter am Leben gehalten. Diese Art der Fortführung ist riskant, da unklar ist, ob die Gesellschafter langfristig bereit sind, weiterhin Kapital zur Verfügung zu stellen.
2. Kaum Investitionen – Projekt kommt nicht voran
Das Anlagevermögen beläuft sich auf nur 17.458 Euro, bestehend aus geleisteten Anzahlungen und Anlagen im Bau. Besonders besorgniserregend ist, dass dieser Betrag seit 2022 unverändert geblieben ist.
Das bedeutet:
- Keine neuen Investitionen in den Windpark
- Unklare Projektfortschritte
- Möglicherweise liegt das Projekt auf Eis
Da keine Abgänge oder Umbuchungen verzeichnet wurden, könnte es sein, dass das Unternehmen nicht aktiv an der Fertigstellung des Windparks arbeitet oder Finanzierungsprobleme bestehen. Ohne Klarheit darüber, wann der Windpark in Betrieb geht, ist das Risiko für Investoren sehr hoch.
3. Niedrige Liquidität – Kaum finanzielle Puffer
Die liquiden Mittel betragen lediglich 4.974 Euro (Vorjahr: 1.871 Euro). Das bedeutet, dass das Unternehmen keine echten finanziellen Puffer hat, um kurzfristige Verpflichtungen zu decken.
Zusätzlich sind die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände mit 1.714 Euro auf einem sehr niedrigen Niveau. Dies bestätigt, dass keine laufenden Erträge vorhanden sind.
Ein Unternehmen mit so geringen Barmitteln ist hochgradig von externer Finanzierung abhängig. Falls keine weiteren Gesellschafterzuschüsse erfolgen, könnte die Liquidität schnell erschöpft sein.
4. Hohe Verbindlichkeiten – Finanzierung durch Gesellschafter
Die gesamten Verbindlichkeiten belaufen sich auf 235.848 Euro (Vorjahr: 201.587 Euro), was einem Anstieg von 17 % entspricht.
- Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern: 228.113 Euro (Vorjahr: 201.587 Euro)
- Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen: 7.735 Euro (Vorjahr: 0 Euro)
Die hohe Summe an Gesellschafterverbindlichkeiten zeigt, dass das Unternehmen ausschließlich durch interne Kredite finanziert wird. Das kann kurzfristig stabilisierend wirken, stellt aber ein erhebliches Risiko dar, wenn die Gesellschafter ihre Unterstützung einstellen.
Kritische Fragen für Investoren:
- Wie lange sind die Gesellschafter bereit, das Unternehmen zu finanzieren?
- Gibt es Pläne zur Umschuldung oder zur Aufnahme neuer Investoren?
- Wann soll das Projekt endlich operativ Einnahmen generieren?
5. Fehlende Ertragszahlen – Ist der Windpark überhaupt wirtschaftlich tragfähig?
Es gibt keine Angaben zu Umsatz oder operativen Erträgen, was darauf hindeutet, dass der Windpark noch nicht am Netz ist oder noch keine relevanten Einnahmen generiert.
Unklar bleibt:
- Gibt es Abnahmeverträge für den produzierten Strom?
- Wann wird mit ersten Einnahmen gerechnet?
- Sind bereits Fördermittel oder Einspeisevergütungen gesichert?
Ohne diese Informationen ist die wirtschaftliche Tragfähigkeit des Projekts nicht bewertbar.
Fazit: Extrem hohes Risiko, unklare Zukunft
Die KWE New Energy Windpark Nr. 3 GmbH & Co. KG befindet sich in einer äußerst schwierigen finanziellen Situation.
✅ Positiv:
- Unterstützung durch Gesellschafter (bisher) gesichert
- Konzernzugehörigkeit zur WEMAG AG könnte gewisse Stabilität bieten
❌ Negativ:
- Bilanziell überschuldet, Eigenkapital vollständig aufgebraucht
- Kaum Investitionen in den Windpark – Stillstand seit 2022
- Keine operativen Einnahmen – Rentabilität unklar
- Steigende Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern – hohe Abhängigkeit
- Sehr geringe Liquidität – finanzielle Puffer fast nicht vorhanden
Fazit für Investoren:
Ein Investment in dieses Unternehmen wäre äußerst spekulativ. Ohne klare Informationen über den Projektfortschritt, geplante Einnahmen und die langfristige Finanzierung durch Gesellschafter ist nicht absehbar, ob und wann das Unternehmen wirtschaftlich tragfähig wird.
Investoren sollten dringend detaillierte Informationen zur Fertigstellung des Windparks, zur Ertragsplanung und zur langfristigen Finanzierungsstrategie anfordern, bevor sie eine Entscheidung treffen.