Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach (CSU) hat eine bessere Vorbereitung des deutschen Gesundheitssystems auf mögliche Krisen- und Kriegsfälle gefordert. Angesichts der militärischen Bedrohung durch Russland und der Möglichkeit, dass die USA unter Donald Trump ihre Sicherheitspartnerschaft mit Europa aufkündigen könnten, bestehe massiver Handlungsbedarf, erklärte sie gegenüber der Augsburger Allgemeinen.
„Ziviler Operationsplan Deutschland“ gefordert
Gerlach plädiert für die Schaffung eines „Zivilen Operationsplans Deutschland“, der eine umfassende Strategie zur Sicherstellung der Gesundheitsversorgung in Krisenzeiten umfassen soll. Sie betonte, dass eine funktionierende medizinische Infrastruktur ebenso entscheidend für die Verteidigung eines Landes sei wie die Bundeswehr selbst.
Kritik an mangelnder Krisenvorsorge
Die CSU-Politikerin kritisierte, dass Deutschland bislang nicht ausreichend auf den Ernstfall vorbereitet sei. Es brauche klare Konzepte, wie Krankenhäuser, Rettungsdienste und die Medikamentenversorgung im Falle eines Konflikts oder großflächiger Angriffe sichergestellt werden könnten.
Hintergrund: Wachsende sicherheitspolitische Unsicherheiten
Gerlachs Vorstoß kommt inmitten wachsender Sicherheitsbedenken in Europa. Die anhaltenden Spannungen mit Russland sowie die Unsicherheit über die zukünftige Rolle der USA in der NATO haben in Deutschland und der EU die Diskussion über eine stärkere eigene Verteidigungs- und Krisenvorsorge verstärkt.
Ob die Forderung nach einem nationalen Notfallplan für das Gesundheitssystem auf Bundesebene aufgegriffen wird, bleibt abzuwarten.