Die Ukraine hat einem von den USA vorgeschlagenen 30-tägigen Waffenstillstand mit Russland zugestimmt. Dies gaben Unterhändler aus Saudi-Arabien bekannt. Die Feuerpause tritt jedoch erst in Kraft, wenn Russland offiziell zustimmt.
US-Präsident Donald Trump äußerte sich optimistisch: „Jetzt müssen wir mit Russland sprechen und hoffen, dass Präsident Putin zustimmt. Dann können wir das endlich in Gang bringen.“
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bestätigte die Entscheidung in einem Social-Media-Beitrag: „Die Ukraine ist bereit, dieses Angebot anzunehmen – wir sehen es als positiven Schritt. Jetzt liegt es an den USA, Russland zu überzeugen.“
USA beendet Waffen- und Geheimdienst-Stopp
Nach dem Treffen in Dschidda erklärten die USA, dass sie ihre Unterstützung für die Ukraine sofort wieder aufnehmen. US-Sicherheitsberater Mike Waltz sagte: „Aufgrund dieses positiven Schrittes hat der Präsident entschieden, die Pause bei der Sicherheitsunterstützung zu beenden. Das gilt ab sofort.“
Zuvor hatte Washington die Militärhilfe und Geheimdienstinformationen für Kiew nach einem heftigen Streit zwischen Trump und Selenskyj im Weißen Haus am 28. Februar eingefroren. Dieser Konflikt hatte auch ein geplantes Abkommen über Seltene Erden zwischen den beiden Ländern ins Wanken gebracht.
Waffenstillstand entlang der gesamten Frontlinie
Laut einer gemeinsamen Erklärung von USA und Ukraine würde die Feuerpause entlang der aktuellen Frontlinien gelten und könnte bei gegenseitigem Einverständnis verlängert werden. Der Waffenstillstand umfasst:
- Einstellung aller Kampfhandlungen zu Land, in der Luft und zur See
- Verzicht auf Angriffe auf Energieinfrastruktur
- Gefangenenaustausch und Freilassung von Zivilisten
- Rückkehr von etwa 20.000 entführten ukrainischen Kindern aus Russland
US-Außenminister Marco Rubio betonte in Dschidda: „Der einzige Weg, diesen Krieg zu beenden, ist durch Verhandlungen. Bevor man verhandeln kann, muss man aufhören zu kämpfen.“
Druck auf Russland wächst
Ob Russland dem Waffenstillstand zustimmen wird, ist noch unklar. US-Vertreter führten bereits erste Gespräche mit Moskau. Trump selbst kündigte an, diese Woche mit Wladimir Putin zu sprechen: „Es braucht zwei zum Tango. Hoffentlich wird er zustimmen.“
Gleichzeitig drohen US-Senatoren mit Sanktionen, falls Russland nicht einlenkt. Senator Lindsey Graham (Republikaner) kündigte eine Gesetzesinitiative an, um Russlands Banken- und Energiesektor massiv zu sanktionieren, falls Moskau nicht verhandlungsbereit sei.
Ukrainische Großoffensive auf Moskau vor Waffenstillstands-Verhandlungen
Nur wenige Stunden vor den Gesprächen hatte die Ukraine ihren bislang größten Drohnenangriff auf Russland durchgeführt. Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums wurden 337 ukrainische Drohnen abgeschossen, darunter 91 über Moskau. Mindestens drei Menschen kamen ums Leben, sechs wurden verletzt.
Russland kontrolliert derzeit etwa 20 % des ukrainischen Territoriums, darunter große Teile der Regionen Luhansk, Donezk, Cherson und Saporischschja. Putin strebt weiterhin die vollständige Kontrolle dieser Gebiete an.
Abkommen über Seltene Erden fast abgeschlossen
Neben dem Waffenstillstand steht auch ein wirtschaftliches Abkommen kurz vor dem Abschluss. Die USA wollen langfristig in die ukrainische Rohstoffindustrie investieren, insbesondere in Seltene Erden, die für Technologien und Rüstungsproduktion entscheidend sind.
US-Unterhändler Keith Kellogg betonte: „Das ist für uns eine große Sache, weil Präsident Trump ein transaktionaler Anführer ist – und das beginnt mit der Wirtschaft.“
Selenskyj signalisierte Bereitschaft, das Abkommen zu unterzeichnen, das als implizite Sicherheitsgarantie für die Ukraine gewertet wird.
Fazit: Hoffnung auf Deeskalation, aber große Unsicherheiten
Der angekündigte Waffenstillstand könnte ein wichtiger Schritt zur Deeskalation sein. Doch ob Russland zustimmt, bleibt fraglich. Während Trump auf diplomatische Lösungen setzt, hält die Ukraine militärischen Druck aufrecht – und die USA drohen mit Sanktionen. Die kommenden Tage dürften entscheidend für die Zukunft des Konflikts sein.