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Kritische Analyse des Jahresabschlusses 2023 der Windfeld Jänickendorf GmbH & Co. KG – Anlegerperspektive

tungnguyen0905 (CC0), Pixabay

Die Windfeld Jänickendorf GmbH & Co. KG weist für das Geschäftsjahr 2023 eine Bilanzsumme von 761.773 Euro aus, was einen erheblichen Anstieg gegenüber dem Vorjahr mit 144.764 Euro bedeutet. Dieser Anstieg ist vor allem auf eine starke Erhöhung des Anlagevermögens zurückzuführen, welches von 35.832 Euro auf 568.332 Euro gestiegen ist. Dies deutet auf umfangreiche Investitionen, wahrscheinlich in Sachanlagen wie Windkraftanlagen, hin. Gleichzeitig ist jedoch die Kapitalstruktur des Unternehmens besorgniserregend, da die Gesellschaft fast vollständig fremdfinanziert ist und weiterhin Verluste schreibt.

Das Umlaufvermögen hat sich von 12.027 Euro auf 85.841 Euro erhöht. Insbesondere der Kassenbestand und die Bankguthaben sind auf 81.470 Euro gestiegen, was darauf schließen lässt, dass Liquiditätsreserven aufgebaut wurden. Allerdings sind die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen mit 4.370 Euro weiterhin auf einem niedrigen Niveau, was darauf hinweist, dass bisher kaum nennenswerte Umsätze erzielt wurden.

Besonders problematisch ist der Posten „nicht durch Eigenkapital gedeckter Verlustanteil der Kommanditisten“, der sich von 96.904 Euro auf 107.600 Euro erhöht hat. Dies zeigt, dass die Verluste des Unternehmens weiter anwachsen und nicht durch Gewinne oder Kapitaleinlagen gedeckt werden.

Auf der Passivseite ist auffällig, dass das Unternehmen über keinerlei nennenswertes Eigenkapital verfügt. Das Haftkapital beträgt lediglich 20.000 Euro, während die gesamten Verbindlichkeiten auf 760.773 Euro angestiegen sind. Die Schuldenlast hat sich damit im Vergleich zum Vorjahr mehr als verfünffacht. Besonders problematisch ist die Tatsache, dass der Großteil der Verbindlichkeiten aus Gesellschafterdarlehen besteht, die eine Laufzeit von fünf bis zehn Jahren haben. Dies bedeutet, dass das Unternehmen vollständig von der Finanzierung durch seine Gesellschafter abhängig ist und damit ein erhebliches Risiko für Investoren besteht.

Die Ertragslage des Unternehmens bleibt negativ. Der Jahresfehlbetrag beträgt -10.696 Euro, was im Verhältnis zu den hohen Investitionen noch moderat erscheint. Allerdings bleibt unklar, wann und ob die Investitionen in die Sachanlagen tatsächlich zu positiven Erträgen führen werden. Die Gesellschaft weist keine Umsatzzahlen aus, was darauf hindeutet, dass entweder noch keine Einnahmen erzielt wurden oder diese nicht offengelegt werden.

Die Geschäftsführung liegt bei der ECOWATT Verwaltungsgesellschaft mbH mit Sitz in Erfurt. Geschäftsführer sind Markus Martini und Birk Zönnchen, die beide gesamtvertretungsberechtigt sind. Es gibt keine Hinweise auf Kontrollmechanismen oder eine Aufsichtsstruktur, die die finanziellen Entscheidungen überprüft.

Die Windfeld Jänickendorf GmbH & Co. KG ist ein hoch verschuldetes Unternehmen ohne erkennbare Ertragsbasis. Die hohen Investitionen deuten auf eine geplante Expansion hin, jedoch ist unklar, wann oder ob diese Investitionen rentabel sein werden.

Kritische Punkte für Anleger sind die extreme Fremdfinanzierung, die fehlende Eigenkapitalbasis, die anhaltenden Verluste sowie die unklare Ertragssituation. Auch die Abhängigkeit von Gesellschafterdarlehen stellt ein erhebliches Risiko dar, da diese jederzeit zurückgefordert oder nicht verlängert werden könnten.

Positiv zu vermerken ist, dass das Unternehmen über langfristige Darlehen finanziert wird, wodurch kurzfristige Liquiditätsengpässe vermieden werden können. Auch die aufgebauten Liquiditätsreserven bieten vorübergehend eine gewisse Stabilität.

Für Investoren empfiehlt es sich, genau zu prüfen, wann erste Erträge aus den Investitionen erwartet werden können. Zudem sollte analysiert werden, ob die hohe Schuldenlast langfristig tragbar ist und ob das Unternehmen in der Lage sein wird, seine Darlehen zurückzuzahlen.

Insgesamt ist die Windfeld Jänickendorf GmbH & Co. KG derzeit kein stabiles Investment mit gesicherten Renditen. Vielmehr handelt es sich um ein Unternehmen in einer kritischen Aufbauphase mit erheblichen finanziellen Risiken. Anleger sollten daher genau abwägen, ob sie bereit sind, dieses Risiko einzugehen.

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