Die US-Regierung hat angekündigt, den temporären Schutzstatus (TPS) für rund 500.000 Haitianer in den USA zum 3. August 2025 auslaufen zu lassen. Das Heimatschutzministerium (DHS) bestätigte die Entscheidung am Donnerstag.
Trotz Gewalt in Haiti – keine Verlängerung des Schutzstatus
Haiti befindet sich derzeit in einer schweren Krise:
- 85 % der Hauptstadt Port-au-Prince werden laut den Vereinten Nationen von kriminellen Banden kontrolliert.
- Sexuelle Gewalt gegen Kinder hat im letzten Jahr um 1.000 % zugenommen.
- Über 5.600 Menschen wurden 2024 in bandenbezogener Gewalt getötet.
Trotz dieser Lage setzt Donald Trump seine harte Einwanderungspolitik fort. Seit seiner Rückkehr ins Amt hat er umfassende Änderungen im US-Immigrationssystem versprochen, darunter „Massenabschiebungen“.
Was bedeutet das für haitianische Migranten?
- Ab dem 3. August 2025 verlieren alle betroffenen Haitianer ihren legalen Schutzstatus.
- Arbeitsgenehmigungen laufen aus, viele könnten ihren Job verlieren.
- Sie könnten zur Abschiebung vorgemerkt werden.
Der temporäre Schutzstatus wurde ursprünglich 2010 nach dem verheerenden Erdbeben in Haiti eingeführt. Seitdem wurde er mehrfach verlängert – bis jetzt.
Kritik an der Entscheidung
Die Entscheidung sorgt für Empörung.
- Ayanna Pressley, demokratische Kongressabgeordnete, bezeichnete den Schritt als „schändlich“, angesichts der „unvorstellbaren Gewalt“ in Haiti.
- Die UN warnt davor, dass viele Haitianer in unsichere, lebensbedrohliche Zustände zurückgeschickt würden.
Ein ähnlicher Beschluss betrifft bereits Venezolaner, deren TPS-Status Anfang Februar 2025 aufgehoben wurde. Diese Entscheidung wird jedoch aktuell von der National TPS Alliance vor Gericht angefochten.
Trump und Haiti – eine umstrittene Beziehung
Während des Wahlkampfs hatte Trump die falsche Behauptung aufgestellt, dass haitianische Migranten in Ohio Haustiere essen würden – eine Verschwörungstheorie, die von lokalen Behörden und dem US-Sicherheitsrat zurückgewiesen wurde.
Trump setzt mit dieser Entscheidung ein weiteres Zeichen für seine restriktive Einwanderungspolitik – doch der Widerstand wächst.