US-Präsident Donald Trump hat erneut mit Strafzöllen gegen Kanada gedroht und gleichzeitig härtere Sanktionen gegen Russland in Erwägung gezogen. Besonders betroffen von möglichen neuen Handelsbeschränkungen wären kanadisches Holz und Milchprodukte. Während Trump Kanada vorwirft, amerikanische Landwirte unfair zu benachteiligen, hält er sich gegenüber Russland auffallend zurück. Statt harter Worte betonte er, dass Russland „alle Karten in der Hand halte“, was für Spekulationen über seine tatsächliche Haltung zur Ukraine-Krise sorgt.
Neue Handelskonflikte mit Kanada: Trump droht mit Strafzöllen
Bereits mehrfach hat Trump kanadische Handelspraktiken kritisiert, doch nun könnte es ernst werden: Er drohte an, „noch heute“ oder spätestens Anfang nächster Woche Zölle auf kanadische Holz- und Milchprodukte zu verhängen. Hintergrund ist seine Ansicht, dass Kanada die USA wirtschaftlich ausnutze, insbesondere im Agrarsektor.
Trump kritisierte besonders Kanadas hohe Importzölle auf US-Milchprodukte, die je nach Produkt bei bis zu 250 % liegen. Er argumentierte, dass diese Maßnahmen darauf abzielten, kanadische Produzenten vor amerikanischer Konkurrenz zu schützen, während US-Farmer benachteiligt würden.
Ironischerweise hatte Trump erst kürzlich per Dekret beschlossen, bestehende Zölle auf Waren aus Kanada und Mexiko bis April auszusetzen – eine Entscheidung, die er nun offenbar wieder überdenken will. Seine unklare Linie in der Handelspolitik sorgt für Unsicherheit auf den Märkten und könnte die Wirtschaftsbeziehungen zwischen den USA und Kanada erneut belasten.
Während Trump in der Vergangenheit auch mit dem Austritt aus dem nordamerikanischen Freihandelsabkommen USMCA gedroht hatte, bleibt unklar, ob seine jüngsten Aussagen nur eine Drucktaktik oder tatsächlich der Beginn einer neuen Eskalationsstufe im Handelsstreit mit Kanada sind.
Russland-Sanktionen in der Diskussion – aber mit vorsichtiger Rhetorik
Neben dem Handelsstreit mit Kanada äußerte sich Trump auch zur Ukraine-Krise und kündigte an, neue Sanktionen gegen Russland zu prüfen. Besonders im Visier steht dabei der russische Bankensektor, der durch wirtschaftliche Strafmaßnahmen zusätzlich unter Druck gesetzt werden könnte.
Bemerkenswert ist jedoch die vorsichtige Wortwahl, mit der sich Trump über Moskau äußerte. Während er härtere Maßnahmen erwägt, betonte er gleichzeitig, dass Russland „alle Karten in der Hand halte“. Diese Formulierung könnte als indirekte Anerkennung der russischen Stärke im Ukraine-Krieg interpretiert werden.
Dies steht in starkem Kontrast zur bisherigen US-Politik, die darauf abzielt, Russlands wirtschaftliche und militärische Kapazitäten massiv einzuschränken. Trumps ambivalente Haltung könnte die Beziehungen zu traditionellen US-Verbündeten in Europa weiter belasten, da einige NATO-Staaten auf eine noch stärkere Unterstützung der Ukraine drängen.
Friedensverhandlungen für die Ukraine? Trumps Strategie bleibt unklar
Der US-Außenminister teilte mit, dass Trump entschlossen sei, den Krieg in der Ukraine „so schnell wie möglich zu beenden“. Die US-Regierung bereitet sich offenbar auf neue Gespräche mit der Ukraine vor, um eine diplomatische Lösung zu suchen. Gleichzeitig wurde bekannt, dass die USA ihre Militärhilfe und Geheimdienstkooperation mit Kiew eingeschränkt haben.
Ein zentrales Problem: Während Kiew eine verstärkte Unterstützung durch die USA fordert, scheint Trump eine andere Strategie zu verfolgen – möglicherweise ein Teil-Waffenstillstand oder eine diplomatische Lösung, die auch Russlands Interessen berücksichtigt. Dies könnte einen Kurswechsel in der bisherigen Ukraine-Politik der USA bedeuten und weitreichende Folgen für den weiteren Kriegsverlauf haben.
Fazit: Trumps Doppelstrategie sorgt für Unruhe
Während Trump den Druck auf Kanada durch mögliche neue Strafzölle erhöht, bleibt er gegenüber Russland überraschend vorsichtig. Seine Rhetorik zur Ukraine lässt vermuten, dass er eine diplomatische Lösung bevorzugt, bei der Russlands Position nicht geschwächt wird.
Ob es sich bei seinen Drohungen gegen Kanada um reine Verhandlungstaktik oder um eine tatsächliche Verschärfung der US-Handelspolitik handelt, bleibt abzuwarten. Ebenso offen ist, ob neue Russland-Sanktionen wirklich kommen – oder ob Trumps vorsichtiger Ton ein Hinweis darauf ist, dass er sich Moskau nicht zu sehr entfremden will.
In jedem Fall steht fest: Trumps unklare Linie in der Wirtschafts- und Außenpolitik sorgt sowohl in Kanada als auch in Europa für Unruhe. Die nächsten Wochen könnten zeigen, ob seine Drohungen in konkrete Maßnahmen münden – oder ob sie Teil eines größeren diplomatischen Spiels sind.