1. Allgemeine Einschätzung
Der Jahresabschluss der Windpark Grefrath II ApS & Co. KG zeigt eine konstante Bilanzsumme im Vergleich zum Vorjahr (3,48 Mio. EUR). Es sind kaum Veränderungen in den Vermögens- und Schuldenpositionen erkennbar, was darauf hindeutet, dass im Geschäftsjahr 2023 weder größere Investitionen noch wesentliche operative Entwicklungen stattgefunden haben.
2. Vermögenslage
Anlagevermögen: Das Finanzanlagevermögen von 2,6 Mio. EUR bleibt unverändert, was darauf hinweist, dass keine Abschreibungen oder neue Investitionen stattgefunden haben.
Umlaufvermögen: Das Umlaufvermögen hat sich nur geringfügig reduziert (von 826 TEUR auf 825 TEUR). Innerhalb dieser Kategorie sind die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände nahezu unverändert.
Liquide Mittel: Der Kassenbestand sowie die Bankguthaben veränderten sich nur marginal (6.782 EUR im Vergleich zu 6.637 EUR im Vorjahr), was auf eine stagnierende operative Tätigkeit hindeutet.
Nicht durch Vermögenseinlagen gedeckter Verlustanteil der Kommanditisten: Der Anstieg von 50 TEUR auf 51 TEUR deutet darauf hin, dass sich der Verlustanteil leicht erhöht hat.
3. Finanzlage
Eigenkapital: Das Eigenkapital bleibt unverändert bei 0 EUR, was aus Investorensicht bedenklich ist. Dies bedeutet, dass das Unternehmen ausschließlich durch Fremdkapital finanziert ist und keinerlei finanzielle Puffer hat.
Rückstellungen: Ein geringer Anstieg der Rückstellungen von 1.125 EUR auf 1.150 EUR wurde verzeichnet, was jedoch kaum ins Gewicht fällt.
Verbindlichkeiten: Die Verbindlichkeiten betragen weiterhin 3,48 Mio. EUR und machen nahezu die gesamte Bilanzsumme aus. Sie bestehen hauptsächlich aus kurzfristigen Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit unter einem Jahr. Langfristige Verbindlichkeiten (mehr als 5 Jahre) existieren nicht.
4. Ertragslage
Die Gewinn- und Verlustrechnung wurde nicht ausführlich dargestellt. Jedoch deutet das weiterhin fehlende Eigenkapital darauf hin, dass das Unternehmen keine Gewinne erwirtschaftet und die Verluste den Kommanditisten zugeordnet werden. Ein Bilanzgewinn oder -verlust wird nicht ausgewiesen.
5. Risiken und kritische Punkte
Fehlendes Eigenkapital: Die ausschließliche Fremdfinanzierung ist ein erhebliches Risiko. Falls es zu Liquiditätsengpässen kommt, gibt es keine finanziellen Reserven.
Hohe kurzfristige Verbindlichkeiten: Da alle Verbindlichkeiten eine Restlaufzeit unter einem Jahr haben, könnte es zu Refinanzierungsrisiken kommen, falls kurzfristige Zahlungen nicht gedeckt werden können.
Stagnation der Finanzsituation: Weder Investitionen noch operative Veränderungen sind erkennbar, was Fragen zur wirtschaftlichen Zukunft des Unternehmens aufwirft.
6. Fazit aus Anlegersicht
Aus Investorensicht ist die finanzielle Lage kritisch zu bewerten. Das Unternehmen weist kein Eigenkapital auf, sodass die gesamte Finanzierung auf Fremdkapital beruht. Zudem scheint es keine operative Entwicklung oder strategische Investitionen zu geben. Dies deutet darauf hin, dass entweder eine externe Finanzierungsquelle die laufenden Kosten deckt oder keine nennenswerten Einnahmen generiert werden. Anleger sollten prüfen, ob zukünftige Investitionen oder strategische Änderungen geplant sind, um das Risiko eines weiteren Kapitalverlusts zu vermeiden.