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Analyse des Jahresabschlusses der Windpark Asch GmbH & Co. KG (2023) aus Anlegersicht

Tumisu (CC0), Pixabay

1. Allgemeine Einschätzung

Der Jahresabschluss der Windpark Asch GmbH & Co. KG zeigt eine Rückläufigkeit der Bilanzsumme um 15 % von 6,55 Mio. EUR auf 5,56 Mio. EUR, was auf eine Kombination aus Abschreibungen, Schuldenabbau und geringeren liquiden Mitteln zurückzuführen ist. Die Eigenkapitalquote bleibt mit 29,1 % weiterhin solide, zeigt aber eine leichte Schwächung gegenüber dem Vorjahr.

2. Vermögenslage

Anlagevermögen: Das Anlagevermögen sank von 5,52 Mio. EUR auf 4,98 Mio. EUR, was größtenteils auf Abschreibungen im Bereich der Sachanlagen zurückzuführen ist.

Umlaufvermögen: Ein deutlicher Rückgang von 1,03 Mio. EUR auf 575 TEUR ist festzustellen. Besonders auffällig ist die Reduktion der liquiden Mittel von 829 TEUR auf 413 TEUR, was auf einen erhöhten Mittelabfluss oder geringere Zahlungseingänge hindeutet.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände: Diese sanken um rund 18 % auf 163 TEUR, was auf eine verbesserte Forderungseinziehung oder geringere offene Rechnungen hindeutet.

Rechnungsabgrenzungsposten: Der leichte Rückgang um 1 TEUR auf 2,75 TEUR ist unbedeutend und stellt eine normale Fluktuation dar.

3. Finanzlage

Eigenkapital: Das Eigenkapital reduzierte sich um 5,3 % auf 1,62 Mio. EUR, was auf Entnahmen oder einen operativen Fehlbetrag hindeutet.

Rückstellungen: Ein drastischer Rückgang von 154 TEUR auf 46 TEUR zeigt, dass bisher gebildete Rückstellungen aufgelöst oder verbraucht wurden. Dies kann entweder auf die Begleichung von Verpflichtungen oder auf eine zu niedrige Neubewertung hindeuten.

Verbindlichkeiten: Ein Rückgang von 4,68 Mio. EUR auf 3,90 Mio. EUR ist positiv zu werten, da die langfristigen Schulden abgebaut wurden.

Besonders hervorzuheben ist die Reduktion der langfristigen Verbindlichkeiten um rund 13 %.

Die Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern wurden vollständig getilgt (256 TEUR auf 0 EUR).

Die Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit von mehr als 5 Jahren sanken um 27 % (von 1,85 Mio. EUR auf 1,36 Mio. EUR).

4. Ertragslage

Der Jahresabschluss enthält keine detaillierte Gewinn- und Verlustrechnung, doch die Stabilität des Eigenkapitals deutet darauf hin, dass das Unternehmen keinen hohen Gewinn, aber auch keine signifikanten Verluste gemacht hat.

5. Risiken und kritische Punkte

Rückgang der liquiden Mittel: Die starke Reduzierung der liquiden Mittel um 50 % kann kurzfristige Zahlungsrisiken mit sich bringen.

Auflösung von Rückstellungen: Die Reduzierung der Rückstellungen um 70 % ist kritisch zu hinterfragen, insbesondere im Hinblick auf zukünftige Verpflichtungen.

Hohe Fremdfinanzierung: Trotz der Schuldentilgung besteht weiterhin eine hohe Fremdfinanzierung von 3,90 Mio. EUR.

6. Fazit aus Anlegersicht

Die Gesellschaft hat ihre Verbindlichkeiten erfolgreich reduziert, aber dies ging mit einem erheblichen Abbau der liquiden Mittel einher. Der Rückgang der Rückstellungen könnte auf künftige Verpflichtungen hindeuten, die nicht ausreichend abgesichert sind. Anleger sollten insbesondere die Liquiditätsentwicklung und die Bildung neuer Rückstellungen genau beobachten.

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