Dark Mode Light Mode

Tattoos: Trend mit Risiko – Neue Studien zeigen Gesundheitsgefahr

Pic_Panther (CC0), Pixabay

Tattoos sind längst mehr als nur Körperschmuck – sie sind Ausdruck von Individualität, Zugehörigkeit oder einfach ein modisches Statement. Doch während sich jeder Zweite zwischen 20 und 29 Jahren inzwischen unter die Nadel legt, stellen neue Studien klar: Tätowierungen sind nicht nur eine bleibende Erinnerung auf der Haut, sondern könnten auch ernsthafte gesundheitliche Folgen haben.

Tinte unter der Haut – aber zu welchem Preis?
Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) sowie Forscherteams aus Skandinavien haben herausgefunden, dass die in Tattoo-Farben enthaltenen Pigmente nicht nur in der Haut, sondern auch in den Lymphknoten landen – und dort möglicherweise Krebs auslösen. Eine dänische Studie mit 6.000 Zwillingen zeigt alarmierende Zahlen: Tätowierte erkranken häufiger an Hautkrebs und Lymphdrüsenkrebs als Nicht-Tätowierte. Besonders groß ist das Risiko bei großflächigen Tattoos.

Farben mit Nebenwirkungen – die unsichtbare Gefahr
Beim Tätowieren gelangt Farbe tief in die Haut, doch nicht alles bleibt dort. Während die flüssige Tinte zum Großteil während der Wundheilung ausgeschieden wird, setzen sich feste Pigmente dauerhaft im Körper ab. Diese können über die Lymphbahnen in andere Organe gelangen, wo sie vom Immunsystem nicht als Fremdkörper erkannt werden. Das Problem: Chronische Entzündungen durch diese Partikel können auf lange Sicht das Krebsrisiko erhöhen.

Laut der Studie der Universität Lund ist das Risiko für Lymphome bei tätowierten Personen um 20 Prozent höher. Zwar gibt es noch keinen endgültigen Beweis für einen direkten Zusammenhang zwischen Tattoos und Krebs, doch die Zahlen sprechen für sich.

Nicht nur Krebs: Tattoos können noch mehr Probleme machen
Neben dem erhöhten Krebsrisiko gibt es weitere Gesundheitsgefahren:

Allergische Reaktionen: Tattoo-Farben enthalten Schwermetalle wie Nickel oder Chrom, die bei empfindlichen Personen zu starken Hautreaktionen führen können.
Infektionen: Da die Haut beim Stechen durchstochen wird, können Bakterien eindringen – besonders, wenn Hygienevorschriften nicht eingehalten werden.
Komplikationen bei der Entfernung: Beim Lasern von Tattoos entstehen winzige Farbpartikel, die sich im Körper verteilen. Laborexperimente zeigen, dass dabei sogar krebserregende Abbauprodukte entstehen können.
Worauf sollte man achten?
Wer sich trotzdem für ein Tattoo entscheidet, sollte zumindest folgende Punkte beachten:
✅ Ein seriöses Tattoo-Studio wählen, das sich an Hygienevorschriften hält.
✅ Auf Farben achten, die den EU-Vorgaben entsprechen (REACH-Verordnung).
✅ Ein Vorgespräch führen, um Risiken zu besprechen.
✅ Nach der Sitzung die Wunde sorgfältig pflegen, um Infektionen zu vermeiden.

Fazit: Tattoo oder Zeitbombe?
Tätowierungen sind mehr als nur Kunst unter der Haut – sie sind auch eine lebenslange Gesundheitsentscheidung. Während Tattoos für viele ein Symbol der Selbstverwirklichung sind, zeigen neue Forschungsergebnisse, dass der Preis dafür höher sein könnte als gedacht.

Ob der Wunsch nach einem Tattoo das Risiko wert ist? Das muss jeder für sich selbst entscheiden. Wer sich tätowieren lässt, sollte sich zumindest bewusst sein, dass die Tinte nicht nur die Haut, sondern auch die Gesundheit dauerhaft prägen könnte.

Kommentar hinzufügen Kommentar hinzufügen

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Previous Post

Anlegeranalyse: Hohe Überschuldung und externe Abhängigkeit bei ERG Windpark Heyen GmbH & Co. KG

Next Post

Verdi-Streiks: Flughäfen stehen am Montag still – massive Einschränkungen erwartet