Jonquel Jones sitzt in der Umkleidekabine der New York Liberty, ein Lächeln auf den Lippen. Es ist das Lächeln einer Championess, einer WNBA-Finals-MVP, einer Frau, die ihren Traum nicht nur geträumt, sondern gelebt hat. Und doch macht dieses Lächeln eines klar: Sie ist noch lange nicht fertig.
Als Kind stellte sich Jones vor, wie sie auf den letzten Drücker den spielentscheidenden Wurf versenkt. Doch zwischen Träumen und Realität liegen unzählige Stunden harter Arbeit. Jetzt, Jahre später, hat sich alles ausgezahlt: Die Liberty holten den WNBA-Titel, Jones wurde zur besten Spielerin der Finalserie gekrönt.
„Man träumt davon, aber wenn es dann wirklich passiert, ist es einfach surreal.“
Vom Talent zur dominanten Kraft
Jones war bereits 2021 die wertvollste Spielerin der Liga, aber die letzte Saison war ihr wahrer Ritterschlag. Mit einem beeindruckenden Playoff-Lauf zeigte sie, dass sie nicht nur eine großartige Basketballerin, sondern eine mentale Festung ist.
„Mein Fokus? Einfach weitermachen. Nicht zu hoch, nicht zu tief – immer auf das nächste Play konzentrieren.“
Diese Gelassenheit zahlte sich aus: 17 Punkte im entscheidenden Spiel 5 der Finals machten sie zur gefeierten Heldin.
Mehr als nur Basketball
Doch Jonquel Jones ist nicht nur für ihre sportlichen Erfolge eine der USA TODAY Women of the Year. Sie nutzt ihre Plattform, um für Gleichberechtigung und Sichtbarkeit zu kämpfen – insbesondere für schwarze, queere Menschen, sowohl in den USA als auch in ihrer Heimat, den Bahamas.
„Ich komme aus einem sehr christlich geprägten Land. Es war schwer, meinen Platz zu finden. Aber jetzt stehe ich für all die Kids, die so sind wie ich – damit sie wissen, dass es Erfolg, Freude und Glück für sie gibt.“
Jones ist Teil einer WNBA, die seit ihrer Gründung für soziale Gerechtigkeit kämpft. Und auch sie hat gelernt, ihre Stimme zu nutzen:
„Früher habe ich Angriffe auf meine Person einfach ignoriert. Jetzt spreche ich darüber – weil ich weiß, dass ich damit anderen Mut machen kann.“
Ein Star, der inspiriert – weltweit
In New York ist Jones längst ein Fanfavorit, doch ihr Einfluss reicht weit über die Stadtgrenzen hinaus. Auch in den Bahamas wird sie gefeiert – manchmal sogar mit Kollateralschäden.
„Nach dem Titelgewinn kam eine Frau auf mich zu und sagte: ‘Mädchen, als du MVP wurdest, habe ich so hart auf den Fernseher geschlagen, dass ich ihn kaputt gemacht habe! Jetzt brauche ich einen neuen Flachbildschirm!’“
Diese Energie, diese Begeisterung – das ist es, was Jonquel Jones antreibt.
Und jetzt?
Sie hat schon so viel erreicht, aber für Jones ist eines klar: Das war erst der Anfang.