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Anlegeranalyse: Hohe Überschuldung und externe Abhängigkeit bei ERG Windpark Heyen GmbH & Co. KG

janjf93 (CC0), Pixabay

Der Jahresabschluss der ERG Windpark Heyen GmbH & Co. KG für das Geschäftsjahr 2023 zeigt eine stark angespannte finanzielle Situation. Besonders auffällig sind die bilanzielle Überschuldung, die fehlende Eigenkapitalbasis und die starke Abhängigkeit von der Muttergesellschaft ERG Power Generation S.p.A.

Die Vermögens- und Finanzlage ist kritisch. Das Eigenkapital beträgt 0,00 EUR, das Unternehmen ist bilanziell überschuldet. Der nicht durch Vermögenseinlagen gedeckte Verlustanteil der Kommanditisten hat sich von 12.972,51 EUR (2022) auf 24.253,80 EUR (2023) nahezu verdoppelt. Gleichzeitig sind die Verbindlichkeiten von 46.521,86 EUR auf 60.759,33 EUR gestiegen, während das Umlaufvermögen nur 1.655,55 EUR beträgt.

Das Unternehmen kann seine Schulden nicht aus eigener Kraft decken. Ohne die Patronatserklärung der ERG Power Generation S.p.A. (Italien), die eine finanzielle Unterstützung zusichert, wäre die Fortführungsfähigkeit nicht gewährleistet. Die Muttergesellschaft sichert zu, finanzielle Mittel bereitzustellen, damit die ERG Windpark Heyen GmbH & Co. KG ihre Verbindlichkeiten bedienen kann. Allerdings gibt es keine Garantie, dass diese Unterstützung dauerhaft gesichert ist. Sollte die ERG Power Generation S.p.A. ihre Unterstützung einstellen oder selbst in finanzielle Schwierigkeiten geraten, könnte das Unternehmen schnell zahlungsunfähig werden.

Die Liquiditätslage ist ebenfalls problematisch. Die flüssigen Mittel betragen lediglich 1.655,55 EUR – das ist für ein Unternehmen dieser Art verschwindend gering. Gleichzeitig bestehen Verbindlichkeiten von über 60.000 EUR. Ohne die externe Finanzierung wäre das Unternehmen akut insolvenzgefährdet. Die fehlende Eigenkapitalbasis und die geringen liquiden Mittel lassen keinerlei Spielraum für Investitionen oder Krisenmanagement.

Besonders bedenklich ist, dass das Unternehmen keine laufenden Einnahmen aus dem Betrieb der Windkraftanlagen erzielt. Die Windkraftanlagen befinden sich anscheinend noch in der Entwicklungs- oder Bauphase. Es gibt keine Angaben zu generierten Umsätzen oder Einspeiseerlösen. Abschreibungen auf Sachanlagen haben noch nicht begonnen, da die Windkraftanlagen offenbar nicht fertiggestellt sind. Das Unternehmen ist also nicht operativ tätig und erzielt keine regelmäßigen Erträge. Damit stellt sich die Frage, wie die laufenden Kosten und Verbindlichkeiten bedient werden sollen – abseits der externen Unterstützung.

Für Investoren bestehen erhebliche Risiken. Das Unternehmen ist bilanziell überschuldet und könnte ohne externe Unterstützung nicht bestehen. Fehlende Einnahmen machen die Lage noch unsicherer. Die extreme Abhängigkeit von der Muttergesellschaft stellt ein weiteres Risiko dar. Sollte ERG Power Generation S.p.A. die Unterstützung einstellen, droht die Insolvenz. Zudem fehlt jegliches Eigenkapital, was bedeutet, dass das Unternehmen keine eigene finanzielle Handlungsfähigkeit besitzt. Die Zukunftsaussichten sind ungewiss, da belastbare Zahlen zur Wirtschaftlichkeit fehlen.

Die ERG Windpark Heyen GmbH & Co. KG befindet sich in einer äußerst kritischen finanziellen Lage. Die komplette Abhängigkeit von der Muttergesellschaft ist das einzige, was das Unternehmen derzeit am Leben hält. Ohne Umsätze und ohne Eigenkapital besteht ein hohes Insolvenzrisiko.

Aus Anlegersicht ist ein Investment in dieses Unternehmen derzeit nicht empfehlenswert. Nur bei gesicherter Finanzierung durch die Muttergesellschaft und einer klaren Perspektive für den operativen Betrieb könnte sich das Risiko reduzieren.

Hochverschuldet, keine eigenen Einnahmen, extreme Abhängigkeit von externer Finanzierung – ein Investment mit erheblichen Risiken!

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