Bilanzanalyse: Entwicklung der Vermögens- und Finanzlage
Anlagevermögen:
Das Sachanlagevermögen beträgt zum Bilanzstichtag 38,07 Mio. Euro und ist gegenüber dem Vorjahr (40,8 Mio. Euro) weiter gesunken.
Dies liegt hauptsächlich an planmäßigen Abschreibungen in Höhe von 2,7 Mio. Euro, wodurch sich der Buchwert der technischen Anlagen reduziert.
Keine neuen Investitionen oder Erweiterungen der Anlage sind sichtbar.
Umlaufvermögen:
Die liquiden Mittel sind im Vergleich zum Vorjahr von 3,2 Mio. Euro auf 3,83 Mio. Euro gestiegen – ein positives Signal für die kurzfristige Liquidität.
Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen haben sich mehr als verdoppelt (423.835 Euro gegenüber 188.000 Euro im Vorjahr). Dies kann auf verzögerte Zahlungen oder höhere ausstehende Einnahmen hinweisen.
Die Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen sind auf 21.069 Euro gefallen, was auf eine verringerte interne Abhängigkeit hinweisen könnte.
Eigenkapital & Rückstellungen:
Das Eigenkapital beträgt 9,24 Mio. Euro und ist im Vergleich zum Vorjahr um fast 800.000 Euro gesunken.
Hauptgrund ist eine Rückführung der Kapitalrücklage um 1,5 Mio. Euro, was möglicherweise auf Ausschüttungen oder Entnahmen zurückzuführen ist.
Die Rückstellungen sind von 330.000 Euro auf 667.000 Euro gestiegen, insbesondere durch höhere Instandhaltungsrückstellungen (361.000 Euro im Vergleich zu 39.000 Euro im Vorjahr). Dies könnte darauf hindeuten, dass Wartungs- und Reparaturkosten auf die Gesellschaft zukommen.
Verbindlichkeiten:
Die Gesamtverbindlichkeiten sind von 33,98 Mio. Euro auf 32,45 Mio. Euro gesunken.
Die Bankverbindlichkeiten machen mit 31,16 Mio. Euro den größten Anteil aus und wurden um rund 563.000 Euro reduziert, was auf eine langsame Tilgung hinweist.
Besorgniserregend ist jedoch der starke Rückgang der Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen von 2,25 Mio. Euro auf 82.000 Euro – möglicherweise ein Hinweis darauf, dass interne Finanzierungsquellen nicht mehr zur Verfügung stehen.
Die sonstigen Verbindlichkeiten sind sprunghaft von 3.000 Euro auf 1,2 Mio. Euro gestiegen. Die Ursache hierfür könnte eine Korrektur von Einspeisevergütungen sein, die in der Bilanz nicht näher erläutert wird.
Ertragslage & Rendite für Anleger
Ergebnisse und Ausschüttungen:
Das Geschäftsjahr 2023 wurde mit einem Jahresüberschuss von 721.388 Euro abgeschlossen.
Der Gewinn wurde jedoch vollständig dem Kapitalkonto der Kommanditistin zugeschrieben, was bedeutet, dass keine direkte Ausschüttung an Kleinanleger oder andere Investoren erfolgt ist.
Sonstige Erträge und Belastungen:
Die sonstigen betrieblichen Erträge sind von 1.000 Euro auf 42.000 Euro gestiegen, was in erster Linie auf die Auflösung von Rückstellungen zurückzuführen ist.
Die Zinsbelastung für Kredite bleibt hoch und stellt eine der größten laufenden Kostenpositionen dar.
Risiken & Fazit für Anleger
Positiv:
Der Windpark generiert weiterhin stabile Einnahmen.
Die liquiden Mittel sind gestiegen, was für eine verbesserte kurzfristige Zahlungsfähigkeit spricht.
Die Schuldenlast konnte leicht reduziert werden.
Negativ:
Der Wert der Anlagen sinkt kontinuierlich durch Abschreibungen, ohne dass neue Investitionen in Erweiterungen oder Modernisierungen sichtbar sind.
Die hohe Fremdkapitalquote bleibt ein großes Risiko, vor allem wenn sich Zinssätze oder Marktbedingungen verschlechtern.
Die starken Schwankungen bei den Rückstellungen und Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen werfen Fragen zur langfristigen Finanzplanung auf.
Fazit:
Die finanzielle Situation der WKN Windpark Zahrenholz GmbH & Co. KG bleibt stabil, zeigt aber klare Herausforderungen. Anleger sollten genau beobachten, wie sich die Schuldenlast entwickelt und ob künftig Ausschüttungen möglich sind. Die hohe Kreditbelastung und das sinkende Eigenkapital sind langfristige Risikofaktoren, insbesondere wenn Instandhaltungs- oder Reparaturkosten weiter steigen.
