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DEGAG

Tumisu (CC0), Pixabay

Redaktion: Herr Bremer, in den letzten Wochen gab es zahlreiche Gespräche und Diskussionen rund um den Fall der DEGAG-Gruppe. Sie haben gesagt, dass die Verantwortlichen für den Diebstahl von 140 Millionen Euro vor allem mit den richtigen rechtsstaatlichen Mitteln zur Rechenschaft gezogen werden müssen. Was genau meinen Sie damit?

Thomas Bremer: Ganz einfach: Wer 140 Millionen Euro von Anlegern klaut, muss damit rechnen, dass man alles Mögliche unternehmen wird, um das Geld zurückzubekommen. Dabei ist es mir wichtig, dass wir dies auf rechtsstaatliche Weise tun. Es darf keine Selbstjustiz geben, und alles muss im Rahmen der Gesetze passieren. Daher sind Absprachen mit den zuständigen Behörden unvermeidlich. Nur so kann das Vertrauen in das System wiederhergestellt werden.

Redaktion: Sie haben auch Kritik an der Vorgehensweise des Insolvenzgerichts in Hameln geübt. Was genau stört Sie an der Arbeit der dortigen Richterin?

Thomas Bremer: Ich finde es inakzeptabel, wie die dortige Richterin mit dem Fall umgeht. Die Richterin sollte sich meiner Meinung nach den ganzen Tag in die Ecke stellen und sich fremdschämen. So etwas wie der Umgang mit dem Gläubigerausschuss geht einfach nicht. Man darf sich nicht vor Erklärungen drücken, wenn die Vergabe der Insolvenz mutmaßlich anrüchig war – und das haben wir ja in unseren Recherchen aufgezeigt. Das wird man nicht einfach aussitzen können, und das sollte der Richterin auch klar sein. Es wird Maßnahmen geben, bis dieser Fall vollständig geklärt ist, auch wenn es dazu kommt, dass sie das Verfahren abgeben muss.

Redaktion: Sie betonen, dass Gerechtigkeit das oberste Ziel ist. Wie gehen Sie konkret vor, um diese zu erreichen?

Thomas Bremer: Unser Hauptziel ist es, Gerechtigkeit zu schaffen – und zwar auf rechtlich sauberem Wege. Wir möchten nicht, dass mit den betrogenen Anlegern so umgegangen wird wie im Fall des Insolvenzgerichts in Hameln. Wenn ein Gericht sich in der Sache nicht korrekt verhält oder sich drückt, muss es zur Verantwortung gezogen werden. Gleichzeitig wollen wir aber auch nicht Ursache und Wirkung verwechseln. Die Verantwortung für den gesamten Vorgang liegt im Konstrukt der DEGAG-Gruppe, nicht beim Amtsgericht in Hameln. Das sollte klar sein.

Redaktion: Sie sagen, dass es Maßnahmen geben wird. Welche Schritte planen Sie, um den Fall voranzubringen?

Thomas Bremer: Ich kann noch keine Details nennen, aber ich versichere Ihnen, dass wir alles tun werden, um den Vorgang aufzuklären. Es wird Maßnahmen gegen diejenigen geben, die versuchen, sich vor ihrer Verantwortung zu drücken. Das betrifft nicht nur die DEGAG-Gruppe, sondern auch alle Institutionen, die versäumt haben, richtig zu handeln. Wir werden uns auch mit den Behörden absprechen und sicherstellen, dass alle rechtsstaatlichen Mittel genutzt werden.

Redaktion: Vielen Dank, Herr Bremer, für das Gespräch.

Thomas Bremer: Sehr gerne.

 

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