1. Finanzielle Stabilität und Verschuldung
Stärken:
Das Anlagevermögen bleibt stabil mit einem Buchwert von rund 20,4 Mio. Euro, was die langfristige Substanz des Unternehmens sichert.
Das Unternehmen verfügt über liquide Mittel von 5,39 Mio. Euro, was die kurzfristige Zahlungsfähigkeit stützt.
Schwächen:
Hohe Gesamtverschuldung: Mit 24,77 Mio. Euro Verbindlichkeiten übersteigt die Fremdfinanzierung das Eigenkapital bei Weitem.
Langfristige Schuldenlast: 16,63 Mio. Euro der Bankverbindlichkeiten haben eine Laufzeit von mehr als einem Jahr, wobei 12,94 Mio. Euro sogar länger als fünf Jahre bestehen. Dies bindet finanzielle Flexibilität auf lange Sicht.
Eigenkapital gesunken: Das Eigenkapital schrumpfte von 1,93 Mio. Euro auf 830 TEUR, was die finanzielle Stabilität mindert.
2. Rentabilität und Geschäftsentwicklung
Negativ:
Starker Umsatzrückgang: Die Umsatzerlöse fielen von 5,98 Mio. Euro auf 3,13 Mio. Euro, ein Rückgang von fast 50 %.
Verlust statt Gewinn: Während 2022 noch ein Jahresüberschuss von 2,05 Mio. Euro erzielt wurde, weist 2023 einen Jahresfehlbetrag von -365 TEUR aus.
Hohe Abschreibungen auf technische Anlagen: Mit 1,77 Mio. Euro Abschreibungen auf Windkraftanlagen bleibt die finanzielle Belastung hoch.
Zinsaufwand fast auf Vorjahresniveau: Trotz Rückführung von Verbindlichkeiten verbleiben Zinskosten von 732 TEUR, was die Profitabilität beeinträchtigt.
3. Risiken aus Anlegersicht
Hohe Schuldenlast: Die Finanzierung über langfristige Kredite und Verpflichtungen gegenüber verbundenen Unternehmen erhöht das Insolvenzrisiko bei weiter rückläufigen Umsätzen.
Ergebnisverschlechterung: Die negative Ergebnisentwicklung zeigt, dass das Unternehmen Schwierigkeiten hat, aus den Windpark-Einnahmen ausreichende Überschüsse zu generieren.
Marktrisiken: Der Rückgang der Einspeisevergütungen könnte strukturelle Probleme im Geschäftsmodell andeuten.
Langfristige finanzielle Verpflichtungen: Der Wartungsvertrag für die Windkraftanlagen bindet das Unternehmen über 20 Jahre an feste Kostenstrukturen.
4. Fazit für Anleger
Die PROKON Windpark Sembten II GmbH & Co. KG kämpft mit einem deutlichen Umsatzrückgang, hohen Schulden und einer sinkenden Eigenkapitalbasis. Der Jahresfehlbetrag und die hohe Zinslast werfen Fragen zur langfristigen Rentabilität auf.
Empfehlung: Anleger sollten die künftige Ertragslage genau beobachten, insbesondere ob sich der Umsatz stabilisiert und das Unternehmen die Schulden weiter abbauen kann. Die langfristige Finanzierungsstruktur könnte ein Risiko darstellen, wenn keine nachhaltige Erholung der Einnahmen erfolgt.