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SPD gewinnt, Grüne der große Verlierer

Mohamed_hassan (CC0), Pixabay

Die SPD von Bürgermeister Peter Tschentscher hat die Landtagswahl in Hamburg trotz starker Einbußen erneut gewonnen. Laut vorläufigen Ergebnissen kommt die Partei auf 33,5 Prozent, was einem Rückgang von knapp sechs Prozentpunkten gegenüber 2020 (39,2 Prozent) entspricht. Dennoch bleibt sie die mit Abstand stärkste Kraft in der Hansestadt.

Auf Platz zwei folgt die CDU unter Spitzenkandidat Dennis Thering, die sich deutlich verbessert. Nach ihrem historischen Tief bei der Wahl 2020 (11,2 Prozent) legt sie um über acht Prozentpunkte zu und erreicht 19,8 Prozent. Damit verzeichnen die Christdemokraten ihr bestes Ergebnis in Hamburg seit vielen Jahren.

Die bisherige Koalitionspartei der SPD, die Grünen, mussten hingegen eine empfindliche Niederlage hinnehmen. Mit 18,5 Prozent verlieren sie fast sechs Prozentpunkte im Vergleich zu ihrem Rekordergebnis von 2020 (24,2 Prozent). Spitzenkandidatin und Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank räumte die Verluste ein, betonte aber, dass ihre Partei weiterhin eine tragende Rolle in der Hamburger Politik spielen wolle.

AfD und Linke legen zu, FDP und BSW scheitern an Fünfprozenthürde

Die Linke kann sich leicht verbessern und erreicht 11,2 Prozent. Die AfD legt ebenfalls zu und kommt auf 7,5 Prozent (2020: 5,3 Prozent). Trotz des Anstiegs bleibt die Partei in Hamburg weiterhin deutlich schwächer als auf Bundesebene.

Die FDP erleidet mit 2,3 Prozent eine klare Niederlage und verfehlt den Wiedereinzug in die Bürgerschaft deutlich. Auch das erstmals angetretene Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) bleibt mit 1,8 Prozent weit unter der Fünfprozenthürde.

Wahlbeteiligung steigt auf 68 Prozent

Ein positives Signal der Wahl ist die gestiegene Wahlbeteiligung, die laut Landeswahlleitung 68 Prozent erreichte. Das ist ein deutlicher Anstieg im Vergleich zu 2020, als nur 63,2 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme abgaben.

Koalitionsfrage offen – setzt die SPD auf eine Fortsetzung mit den Grünen?

Mit den neuen Mehrheitsverhältnissen stellt sich nun die Frage nach der künftigen Regierungsbildung. Rechnerisch wäre eine Fortsetzung der rot-grünen Koalition möglich, allerdings könnte die SPD angesichts der Verluste der Grünen auch andere Optionen ausloten. Eine Koalition mit der CDU, die in Hamburg zuletzt in den Jahren 2001 bis 2011 regierte, wäre eine rechnerische Alternative.

Bürgermeister Peter Tschentscher kündigte an, zunächst Gespräche mit allen demokratischen Parteien zu führen, um eine stabile Regierung für Hamburg zu formen. Die Grünen betonten ihr Interesse an einer Fortsetzung der Zusammenarbeit, während die CDU sich selbstbewusst als möglicher Partner ins Spiel bringt.

In den kommenden Tagen dürfte sich zeigen, welche Richtung Hamburgs Regierung in den nächsten Jahren einschlagen wird.

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