1. Vermögenslage – Stabile Bilanzsumme mit hohem Forderungsbestand
Die Bilanzsumme hat sich im Vergleich zum Vorjahr leicht erhöht und beträgt nun 6,93 Millionen Euro (Vorjahr: 6,63 Millionen Euro). Positiv ist, dass das Unternehmen über eine starke Eigenkapitalbasis von 5,83 Millionen Euro verfügt, was einer hohen Eigenkapitalquote von rund 84 % entspricht.
Allerdings fällt auf, dass die Forderungen gegenüber Gesellschaftern mit 4,6 Millionen Euro einen erheblichen Anteil des Umlaufvermögens ausmachen (rund 66 %). Dies kann aus Anlegersicht problematisch sein, wenn diese Forderungen nicht kurzfristig realisiert werden können oder es sich um interne Finanzierungen handelt, die wenig Ertrag bringen. Hier stellt sich die Frage nach der Liquidität des Unternehmens, da ein Großteil des Kapitals nicht unmittelbar verfügbar sein könnte.
2. Finanzierungsstruktur – Wenig Fremdkapital, aber steigende Gesellschafterverbindlichkeiten
Die Verbindlichkeiten sind im Vergleich zum Vorjahr gesunken (1,03 Millionen Euro in 2023 gegenüber 1,34 Millionen Euro in 2022). Dies deutet auf eine gewisse finanzielle Stabilität hin. Allerdings ist auffällig, dass die Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern stark angestiegen sind – von 173.000 Euro auf 524.000 Euro.
Dies könnte darauf hindeuten, dass die Gesellschaft zunehmend auf interne Finanzierungen angewiesen ist. Während dies kurzfristig eine flexible Finanzierungsquelle sein kann, stellt sich für Anleger die Frage, warum externe Finanzierungen nicht in Anspruch genommen wurden und ob dies auf Probleme bei der Kreditaufnahme hindeutet.
3. Ertragslage – Solider Jahresüberschuss, aber Ergebnis fließt direkt ins Gesellschafterkapital
Mit einem Jahresüberschuss von 684.359,78 Euro hat das Unternehmen ein solides Ergebnis erzielt. Allerdings wurde dieser Gewinn vollständig auf die Kommanditisten verteilt und mit den variablen Kapitalkonten verrechnet. Für Anleger bedeutet dies, dass keine direkte Ausschüttung aus dem Bilanzgewinn erfolgt ist, sondern die Mittel innerhalb des Gesellschafterkreises verbleiben.
Positiv ist, dass die Rückstellungen von 141.900 Euro auf 72.300 Euro gesenkt wurden. Dies könnte darauf hindeuten, dass sich potenzielle Risiken verringert haben. Allerdings sollte überprüft werden, ob Rückstellungen für zukünftige Investitionen oder Instandhaltungen ausreichend sind.
4. Chancen und Risiken für Anleger
Positive Aspekte:
Hohe Eigenkapitalquote von 84 %, was auf eine stabile Finanzstruktur hindeutet.
Solider Jahresüberschuss von 684.359 Euro, der zeigt, dass das Geschäftsmodell weiterhin profitabel ist.
Senkung der Rückstellungen, was auf eine geringere Risikovorsorge hinweisen könnte.
Rückgang der Verbindlichkeiten insgesamt, was die finanzielle Belastung reduziert.
Kritische Punkte:
Sehr hoher Forderungsbestand gegenüber Gesellschaftern, was Liquiditätsrisiken mit sich bringen könnte.
Steigende Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern, die auf interne Finanzierungsnotwendigkeiten hinweisen.
Keine direkte Ausschüttung aus dem Jahresgewinn an Investoren, da der Überschuss direkt ins Gesellschafterkapital überführt wurde.
Keine wesentlichen Investitionen ins Anlagevermögen, was auf einen Stillstand in der Weiterentwicklung des Windparks hindeuten könnte.
5. Fazit aus Anlegersicht
Die Wind-Power GmbH & Co. Windpark Clauen III KG zeigt eine insgesamt solide finanzielle Struktur mit einer hohen Eigenkapitalquote und einem positiven Jahresergebnis. Allerdings gibt es einige kritische Punkte, insbesondere die hohe Forderung gegenüber Gesellschaftern, die steigenden Gesellschafterverbindlichkeiten und die fehlenden direkten Ausschüttungen an Investoren.
Für Anleger, die auf langfristige Stabilität setzen, könnte das Unternehmen weiterhin attraktiv sein. Jedoch sollten potenzielle Investoren genau prüfen, wie sich die Liquiditätssituation entwickelt und ob zukünftige Investitionen geplant sind. Auch die Frage, ob die hohe Abhängigkeit von Gesellschafterforderungen zu Problemen führen könnte, sollte weiter beobachtet werden.
