1. Entwicklung der Vermögenslage Die Bilanzsumme der Gesellschaft ist von 13,83 Mio. EUR im Jahr 2022 auf 11,91 Mio. EUR im Jahr 2023 gesunken, was einem Rückgang von rund 14 % entspricht. Hauptursache ist der Wertverlust im Anlagevermögen, das durch Abschreibungen um 10 % zurückging.
Besonders auffällig ist der starke Rückgang des Umlaufvermögens um rund 28 %, insbesondere durch eine Verringerung der liquiden Mittel um ca. 30 %. Diese Entwicklung könnte auf erhöhte Entnahmen, Tilgungen oder Investitionen hindeuten und sollte weiter beobachtet werden.
2. Entwicklung der Finanzlage Die Eigenkapitalquote ist von 8,7 % auf 6,0 % gesunken, was die finanzielle Stabilität beeinträchtigt. Gleichzeitig sind die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten leicht gesunken, bleiben aber mit 10,68 Mio. EUR weiterhin hoch.
Die kurzfristigen Verbindlichkeiten belaufen sich auf 1,41 Mio. EUR, was auf eine relativ hohe Liquiditätsbelastung in den kommenden Jahren hindeutet. Diese Entwicklung sollte genau analysiert werden, insbesondere in Hinblick auf die Fähigkeit der Gesellschaft, diese Verbindlichkeiten aus laufenden Erträgen zu bedienen.
3. Ertragslage und Rentabilität Da die Gewinn- und Verlustrechnung nicht vorliegt, ist eine direkte Bewertung der Rentabilität schwierig. Die kumulierten Gewinne sind um rund 14 % gestiegen, was grundsätzlich positiv zu werten ist. Gleichzeitig haben sich jedoch die Entnahmen der Kommanditisten von 2,59 Mio. EUR auf 3,39 Mio. EUR erhöht, was möglicherweise die Substanz des Unternehmens belastet.
Für Investoren wäre es essenziell zu wissen, ob die Gesellschaft langfristig tragfähige Erträge erwirtschaftet oder ob die Kapitalentnahmen eine nachhaltige Unternehmensführung gefährden.
4. Bewertung der Unternehmensstruktur und Transparenz Die Windpark Wustermark Eins GmbH & Co. KG nutzt teilweise Erleichterungen für kleine Gesellschaften nach HGB, was die Transparenz für Investoren einschränkt.
Kritisch zu hinterfragen ist auch die hohe Verschuldung und die langfristigen finanziellen Verpflichtungen aus Wartungs- und Pachtverträgen in Höhe von 5,66 Mio. EUR. Diese Verbindlichkeiten müssen langfristig aus den Erträgen gedeckt werden, was bei einem möglichen Rückgang der Einspeisevergütungen ein Risiko darstellen könnte.
5. Fazit und Investitionsbewertung Aus Anlegersicht gibt es sowohl positive als auch kritische Aspekte:
- Hohe Verschuldung, insbesondere gegenüber Kreditinstituten, bleibt ein Risiko.
- Rückgang der Bilanzsumme und der liquiden Mittel könnte auf steigende Belastungen hindeuten.
- Erhöhte Kapitalentnahmen könnten die Stabilität der Gesellschaft mittelfristig beeinträchtigen.
- Sinkende Eigenkapitalquote verschlechtert die finanzielle Resilienz.
- Unzureichende Transparenz erschwert eine fundierte Einschätzung der Ertragslage.
Empfehlung: Investoren sollten vorsichtig agieren und sich detaillierte Informationen zur Ertragslage und den zukünftigen Verpflichtungen einholen. Die hohe Verschuldung und die steigenden Kapitalentnahmen werfen Fragen zur langfristigen Nachhaltigkeit der Gesellschaft auf.