Deutschland hat erneut eine Sammelabschiebung nach Pakistan durchgeführt. Insgesamt wurden 43 ausreisepflichtige Personen, darunter 19 verurteilte Straftäter, per Charterflug in ihr Heimatland zurückgebracht. Nach Angaben des Bundesinnenministeriums startete das Flugzeug am Dienstagabend vom Flughafen Frankfurt am Main und erreichte Islamabad am Mittwochmorgen.
Die Abschiebung erfolgte in Zusammenarbeit mit der EU-Grenzschutzagentur Frontex, die den Flug koordinierte. Ein Sprecher von Frontex erklärte, dass sich an Bord auch drei weitere pakistanische Staatsbürger befanden, die aus Österreich abgeschoben wurden, sowie zehn aus Zypern. Erst nachdem diese zusätzlichen Personen an Bord genommen wurden, setzte die Maschine ihre Reise nach Pakistan fort.
Abschiebungen sind in Deutschland ein umstrittenes Thema. Während die Bundesregierung betont, dass sie geltendes Recht durchsetzt und die Rückführung von Menschen ohne Bleiberecht konsequent umsetzt, kritisieren Menschenrechtsorganisationen und Flüchtlingsverbände die Praxis. Besonders die Abschiebung von Personen, die gut integriert sind oder lange in Deutschland gelebt haben, wird immer wieder hinterfragt.
Nach Angaben des Bundesinnenministeriums wurden im Jahr 2024 bislang insgesamt 20.084 Menschen aus Deutschland abgeschoben. Die Zahl der Rückführungen hat damit im Vergleich zu den Vorjahren zugenommen, was unter anderem auf eine verstärkte Kooperation mit Herkunftsstaaten und auf politische Bestrebungen zur Reduzierung der Zahl der in Deutschland verbleibenden ausreisepflichtigen Personen zurückzuführen ist.
Die pakistanische Regierung hat die Abschiebungen offiziell akzeptiert, jedoch gibt es Berichte über Herausforderungen bei der Identifizierung und Rücknahme von Staatsangehörigen. In der Vergangenheit kam es gelegentlich zu Verzögerungen, da Pakistan bestimmte Personen zunächst nicht als eigene Staatsbürger anerkannte.
Die Bundesregierung betont, dass sich die Abschiebepolitik insbesondere auf Menschen konzentriere, die keinen Schutzstatus haben oder wegen Straftaten verurteilt wurden. Dennoch bleibt die Thematik politisch sensibel und sorgt regelmäßig für Debatten über den Umgang mit abgelehnten Asylbewerbern und die Ausgestaltung der deutschen Rückführungspraxis.