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Trump und Macron uneinig über Ukraine-Frieden: Warnung vor „schwachem“ Abkommen

nvd9612 (CC0), Pixabay

Bei ihrem Treffen in Washington haben US-Präsident Donald Trump und der französische Präsident Emmanuel Macron am Montag über mögliche Wege zu einem Friedensabkommen in der Ukraine diskutiert. Während Trump seine Rolle als erfahrener „Dealmaker“ betonte, warnte Macron davor, eine zu nachgiebige Einigung mit Russland zu akzeptieren.

Macron: „Frieden darf keine Kapitulation der Ukraine bedeuten“

Macron machte deutlich, dass Europa zwar eine schnelle Friedenslösung anstrebt, diese jedoch nicht auf Kosten der Ukraine gehen dürfe. „Wir wollen Frieden, aber keinen schwachen Frieden“, sagte er an der Seite Trumps. Der französische Präsident betonte zudem, dass Russland in der Vergangenheit internationale Verpflichtungen oft nicht eingehalten habe und dass Sicherheitsgarantien für die Ukraine eine zentrale Rolle spielen müssten.

Trump hingegen ließ Sicherheitsgarantien unerwähnt und stellte sich vielmehr als Verhandlungsgenie dar. „Ich mache Deals. Mein ganzes Leben dreht sich um Deals“, erklärte er. Er habe mehrfach mit Wladimir Putin gesprochen und sei überzeugt, dass auch der russische Präsident an einer Einigung interessiert sei.

Uneinigkeit über europäische Unterstützung für die Ukraine

Während der gemeinsamen Pressekonferenz kam es zu einem aufsehenerregenden Moment: Trump behauptete, dass Europa der Ukraine lediglich Geld leihe und es zurückbekomme. Macron unterbrach ihn daraufhin und stellte klar: „Nein, um ehrlich zu sein, wir haben gezahlt. Wir haben 60 % der gesamten Unterstützung geleistet – genau wie die USA, in Form von Krediten, Garantien und Zuschüssen.“

Diese Szene unterstrich die weiterhin bestehenden Spannungen zwischen den USA und Europa in der Ukraine-Politik.

Trump offen für europäische Friedenstruppen – Putin angeblich auch

Trump zeigte sich offen für die Entsendung einer europäischen Friedenstruppe in die Ukraine, ein Plan, den er noch mit dem britischen Premierminister Keir Starmer besprechen will. Er behauptete, auch Putin habe sich grundsätzlich offen dafür gezeigt – eine Aussage, die mit Vorsicht zu betrachten ist.

Macron beschrieb die Rolle Europas als „Sicherungskraft“ für eine zukünftige Friedenslösung, während die USA eine „solidarische“ Rolle einnehmen könnten. Die genauen Details eines solchen Einsatzes sind jedoch noch unklar.

Umstrittene UN-Resolution ohne klare Kritik an Russland

Während des Treffens verabschiedete der UN-Sicherheitsrat eine von den USA eingebrachte Resolution zum Ukraine-Krieg, die jedoch Russland nicht ausdrücklich als Aggressor bezeichnete. Sie wurde mit Unterstützung Moskaus, jedoch ohne die Zustimmung der europäischen US-Verbündeten, verabschiedet – ein weiteres Zeichen für die wachsenden transatlantischen Differenzen.

Treffen mit Selenskyj geplant – wirtschaftliche Interessen im Fokus

Trump kündigte an, bald den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zu treffen. Dabei gehe es nicht nur um den Frieden, sondern auch um einen Deal, der den USA Zugang zu den ukrainischen Rohstoffvorkommen sichern soll. Macron begrüßte diese Entwicklung, machte jedoch erneut deutlich, dass Europa eine langfristige Sicherheitsstrategie für die Ukraine brauche.

Fazit: Keine Annäherung in Sicht

Trotz freundlicher Worte zwischen Trump und Macron blieben die Differenzen offensichtlich. Während Macron auf eine abgesicherte Friedenslösung drängt, setzt Trump auf seine persönlichen Verhandlungskünste – und scheint nicht bereit, Russland klare Grenzen zu setzen. Der Ukraine-Krieg könnte damit weiterhin zum Prüfstein für das transatlantische Verhältnis werden.

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