Fast elf Jahre nach dem rätselhaften Verschwinden von Malaysia-Airlines-Flug MH370 ist im Indischen Ozean eine neue Suchaktion angelaufen. Die Tiefsee-Explorationsfirma Ocean Infinity, die sich auf hochspezialisierte Unterwasserforschung spezialisiert hat, setzt modernste Technologie ein, um das Wrack der verschollenen Boeing 777 zu lokalisieren.
Die neue Suchmission, die unter anderem vom australischen Sender 9News und dem britischen Telegraph berichtet wurde, konzentriert sich auf eine Region etwa 1.500 Kilometer westlich von Perth, Australien. Dieses Gebiet wird seit Jahren als wahrscheinlicher Absturzort vermutet, konnte jedoch trotz umfangreicher Suchaktionen in der Vergangenheit nicht eindeutig bestätigt werden.
Einsatz modernster Technologie
Für die Mission setzt Ocean Infinity das hochmoderne Tiefsee-Versorgungsschiff „Armada 78 06“ ein. Das Schiff ist mit einer Flotte autonomer Unterwasserfahrzeuge (AUVs) ausgestattet, die in der Lage sind, den Meeresboden in extremer Tiefe mit hochauflösenden Sensoren und Sonartechnik abzusuchen. Diese Technologie soll helfen, selbst kleinste Wrackteile oder ungewöhnliche Strukturen auf dem Grund des Ozeans zu identifizieren.
Die Suchregion erstreckt sich über Tausende von Quadratkilometern und liegt in einem der tiefsten und unzugänglichsten Gebiete des Indischen Ozeans. Frühere Suchaktionen waren an der enormen Ausdehnung des möglichen Absturzgebiets sowie an den extremen Bedingungen in dieser Region gescheitert.
Das ungelöste Rätsel von MH370
Flug MH370 verschwand am 8. März 2014 während eines Nachtflugs von Kuala Lumpur nach Peking mit 239 Menschen an Bord spurlos. Kurz nach dem Start verlor die Boeing 777 den Funkkontakt, drehte ohne erkennbare Erklärung vom geplanten Kurs ab und flog stundenlang weiter, bis das letzte bekannte Signal über dem südlichen Indischen Ozean empfangen wurde.
Trotz einer der umfangreichsten Suchaktionen der Luftfahrtgeschichte, an der mehrere Länder beteiligt waren, konnten bis heute keine entscheidenden Wrackteile oder der Flugdatenschreiber gefunden werden. Lediglich einige Trümmerteile, die an Küsten von Madagaskar, Mosambik und Réunion angeschwemmt wurden, konnten eindeutig der vermissten Maschine zugeordnet werden.
Die Ursachen des Verschwindens bleiben bis heute ein Rätsel. Zahlreiche Theorien – von technischem Versagen über einen vorsätzlichen Kurswechsel des Piloten bis hin zu einer Entführung – wurden diskutiert, jedoch nie abschließend bewiesen.
Neue Hoffnung auf Antworten
Die Hoffnung der Angehörigen der Opfer sowie der Luftfahrtexperten weltweit liegt nun in der neuen Mission von Ocean Infinity. Sollten Wrackteile oder gar der Flugdatenschreiber gefunden werden, könnten endlich entscheidende Hinweise darauf geliefert werden, was in den letzten Stunden von MH370 geschah.
Während frühere Suchaktionen mit hohen Kosten verbunden waren, setzt Ocean Infinity auf ein erfolgsbasiertes Modell: Die Firma will nur dann eine Vergütung verlangen, wenn sie tatsächlich bedeutende Funde macht. Dies bedeutet, dass die Mission so effizient und gezielt wie möglich durchgeführt wird, um endlich Licht in eines der größten ungelösten Rätsel der modernen Luftfahrt zu bringen.