Nach der Auszählung steht fest: Die Union erreicht 28,6 Prozent und geht als stärkste Kraft aus der Wahl hervor. CDU-Chef Friedrich Merz hat nun die besten Chancen, Olaf Scholz (SPD) als Bundeskanzler abzulösen – auch wenn Scholz zunächst geschäftsführend im Amt bleibt. Merz kündigte an, spätestens bis Ostern eine Regierung zu bilden. Eine Koalition mit der AfD, die 20,8 Prozent der Stimmen erhielt, schloss er erneut kategorisch aus.
SPD mit historischem Tiefpunkt – Klingbeil soll Fraktionschef werden
Für die SPD endet die Wahl mit einem Desaster: Mit 16,4 Prozent fährt die Partei ihr schlechtestes Bundestagswahlergebnis aller Zeiten ein. Scholz sprach von einer „bitteren Niederlage“, für die er die Verantwortung übernehme. Eine aktive Rolle in Koalitionsverhandlungen werde er nicht übernehmen.
Die SPD-Spitze schlug am Abend Parteichef Lars Klingbeil als neuen Vorsitzenden der Bundestagsfraktion vor. Der bisherige Fraktionschef Rolf Mützenich kündigte seinen Rückzug per Brief an.
FDP aus dem Bundestag – Lindner zieht sich zurück
Besonders hart trifft es die FDP, die mit 4,3 Prozent an der Fünf-Prozent-Hürde scheitert und aus dem Parlament fliegt. Damit verliert die Partei zum zweiten Mal nach 2013 ihren Bundestagsstatus. Parteichef Christian Lindner zog umgehend die Konsequenzen und verkündete auf X: „Nun scheide ich aus der aktiven Politik aus.“
BSW verpasst Einzug hauchdünn
Auch für das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) endet die Wahl mit einer Enttäuschung. Mit 4,972 Prozent verpasst die Partei die Fünf-Prozent-Hürde denkbar knapp und scheitert damit am Einzug in den Bundestag. Laut der Bundeswahlleitung fehlten am Ende rund 13.000 Stimmen.