Die Tat schockierte die Region: Ende Juli 2024 wurde ein Lehrer der Wedeler Volkshochschule auf dem Parkplatz der Einrichtung brutal niedergestochen. Seit Freitag (21.2.) stehen vier Brüder im Alter von 17 bis 21 Jahren vor der Jugendkammer des Landgerichts Itzehoe. Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen gemeinschaftlichen versuchten Mord in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung vor.
Tatmotiv: Beziehung der Mutter zum Opfer
Wie die Staatsanwaltschaft am ersten Verhandlungstag ausführte, kannten die Angeklagten den Lehrer nicht nur aus der Volkshochschule – er war auch der frühere Deutschlehrer ihrer Eltern. Am Vorabend der Tat erfuhren die Brüder, dass ihre Mutter eine Beziehung mit dem Mann hatte. Offenbar fühlten sie sich in ihrer Ehre verletzt und beschlossen, ihn zur Rede zu stellen.
Hinterhalt auf dem VHS-Parkplatz
Unter dem Vorwand, Hilfe bei einem offiziellen Schreiben zu benötigen, lockten die Angeklagten den Lehrer am nächsten Tag auf den Parkplatz der VHS. Während einer der Brüder dem Mann ein Handy zeigte, soll ein anderer ihn von hinten mit mehreren Messerstichen in Hals und Rücken attackiert haben. Der Lehrer erlitt lebensgefährliche Verletzungen, überlebte den Angriff jedoch knapp.
Sicherheitsmaßnahmen nach der Tat verstärkt
Der Angriff hatte weitreichende Konsequenzen für die Volkshochschule. Der betroffene Lehrer unterrichtet dort nicht mehr, teilte die Stadt mit. Um die Sicherheit an städtischen Einrichtungen zu verbessern, wurde eine Arbeitsgruppe „Sicherheit und Respekt“ ins Leben gerufen. Zudem wurden mehrere Arbeitsplätze mit einem stillen Alarm ausgestattet, über den unauffällig Hilfe gerufen werden kann.
Das Gericht rechnet mit einem Urteil im Juli. Der Lehrer tritt in dem Verfahren als Nebenkläger auf.