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Kritische Analyse des Jahresabschlusses 2023 der Windpark Timmeler Kampen IV / Alter Postweg GmbH & Co. KG

TungArt7 (CC0), Pixabay

1. Überblick

Der Windpark Timmeler Kampen IV / Alter Postweg GmbH & Co. KG hat im Geschäftsjahr 2023 ein stabilisiertes Bilanzbild, zeigt jedoch gewisse Schwächen in der Kapitalstruktur. Die Bilanzsumme von 4,07 Mio. EUR bleibt nahezu unverändert im Vergleich zum Vorjahr (4,05 Mio. EUR). Dabei dominieren das Eigenkapital (2,05 Mio. EUR) und die Verbindlichkeiten (1,64 Mio. EUR) die Passivseite.


2. Positiv: Solide Eigenkapitalbasis

📌 Eigenkapitalquote von 50,4 %:

  • Das Eigenkapital der Gesellschaft beträgt 2,05 Mio. EUR, was einer Eigenkapitalquote von 50,4 % entspricht.
  • Im Vergleich zu anderen Windparks, die oft stark fremdfinanziert sind, ist diese Quote überdurchschnittlich stabil.
  • Anleger können dies als Zeichen finanzieller Robustheit interpretieren, da hohe Eigenkapitalquoten das Insolvenzrisiko senken.

📌 Kein Bilanzverlust:

  • Die Gesellschaft weist keinen Bilanzverlust oder Fehlbeträge auf, was positiv ist.
  • Allerdings gibt es auch keinen Bilanzgewinn, was Fragen zur Rentabilität aufwirft.

3. Kritische Punkte: Hohe Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern

📌 Steigende Gesellschafterdarlehen – ein Warnsignal?

  • Die Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern haben sich von 846.358 EUR (2022) auf 1.082.114 EUR (2023) erhöht.
  • Dies deutet darauf hin, dass die Gesellschaft verstärkt auf Gesellschafterkredite angewiesen ist, um ihre Liquidität zu sichern.
  • Solche Darlehen können problematisch sein, wenn Rückzahlungsforderungen kurzfristig fällig werden.

📌 Geringer Abbau von Verbindlichkeiten insgesamt:

  • Die gesamten Verbindlichkeiten betragen 1,64 Mio. EUR (Vorjahr: 1,61 Mio. EUR).
  • Ein nennenswerter Schuldenabbau fand nicht statt, was die finanzielle Flexibilität begrenzen könnte.

4. Anlagenvermögen: Sinkende Werte – ein Problem?

📌 Wertverlust des Anlagevermögens:

  • Das Anlagevermögen sank von 2,27 Mio. EUR (2022) auf 1,54 Mio. EUR (2023).
  • Besonders die technischen Anlagen und Maschinen verloren stark an Wert (von 2,09 Mio. EUR auf 1,40 Mio. EUR).
  • Grund: Abschreibungen in Kombination mit möglicherweise ausbleibenden Neuinvestitionen.
  • Dies könnte sich langfristig auf die Leistungsfähigkeit des Windparks auswirken, wenn keine Modernisierungen erfolgen.

5. Hoher Liquiditätsbestand – aber ist das gut?

📌 Liquiditätsbestand deutlich gestiegen:

  • Der Kassenbestand und die Bankguthaben stiegen von 1,47 Mio. EUR (2022) auf 2,19 Mio. EUR (2023).
  • Dies könnte ein Zeichen für konservatives Wirtschaften oder fehlende Investitionen sein.
  • Anleger sollten hinterfragen, ob die Mittel für künftige Projekte reserviert oder nur „geparkt“ werden.

6. Rückstellungen: Langfristige Verpflichtungen im Blick behalten

📌 Rückstellungen fast konstant, aber nicht unerheblich:

  • Die Gesellschaft hat Rückstellungen in Höhe von 380.365 EUR, ähnlich zum Vorjahr (388.977 EUR).
  • Diese können zukünftige Wartungskosten oder potenzielle Rückbauverpflichtungen betreffen.
  • Es wäre wichtig, ob diese Summe ausreichend ist, um langfristige Verpflichtungen zu decken.

7. Fazit: Solide, aber langfristige Herausforderungen

Positiv für Anleger:

  • Stabile Eigenkapitalquote von über 50 % – das verringert das Insolvenzrisiko.
  • Solider Liquiditätsbestand, der eine gewisse finanzielle Flexibilität bietet.
  • Kein Bilanzverlust, keine akute finanzielle Schieflage.

Risiken für Anleger:

  • Steigende Gesellschafterdarlehen – eine Abhängigkeit, die risikobehaftet sein kann.
  • Rückgang des Anlagevermögens, was langfristige Ertragskraft beeinträchtigen könnte.
  • Keine Neuinvestitionen erkennbar, wodurch Modernisierungen fehlen könnten.

💡 Empfehlung für Investoren:

  • Prüfen, ob zukünftige Ausschüttungen geplant sind oder ob Mittel in neue Investitionen fließen.
  • Hinterfragen, wie das Unternehmen seine langfristige Wettbewerbsfähigkeit sichern will.
  • Im Blick behalten, ob Gesellschafterdarlehen weiterhin steigen – dies könnte ein Alarmsignal sein.

Gesamtbewertung: 🟢🟡 (Stabil, aber mit Verbesserungspotenzial)
Für Anleger bleibt der Windpark solide aufgestellt, jedoch sind einige langfristige Herausforderungen sichtbar. Eine transparente Strategie für Schuldentilgung und Anlagenmodernisierung wäre wünschenswert, um langfristige Rentabilität zu sichern.

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