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Trump entsendet Vertrauten Steve Witkoff für Verhandlungen mit Putin

LisetteBrodey (CC0), Pixabay

 In einem überraschenden diplomatischen Schritt hat der ehemalige US-Präsident Donald Trump seinen langjährigen Freund und Geschäftsmann Steve Witkoff nach Moskau entsandt, um Verhandlungen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin über eine mögliche Beendigung des Ukraine-Krieges zu führen. Bemerkenswert dabei: Witkoff ist kein erfahrener Diplomat, sondern ein milliardenschwerer Immobilienentwickler und enger Vertrauter Trumps.

Witkoff, der Trump bereits in der Vergangenheit als Sondergesandter für den Nahen Osten unterstützte, war vergangene Woche für rund drei Stunden mit Putin zusammen, um über einen möglichen Friedensdeal zu sprechen. Seine Reise nach Moskau fiel mit einem Gefangenenaustausch zwischen den USA und Russland zusammen – ein Schritt, der als möglicher Auftakt für eine Entspannung der bilateralen Beziehungen gewertet wurde.

Neben seiner Rolle in Russland spielte Witkoff auch eine zentrale Rolle bei den jüngsten Waffenstillstandsverhandlungen zwischen Israel und der Hamas. Er reiste vor der Einigung nach Tel Aviv, um sich mit Israels Premierminister Benjamin Netanjahu zu treffen, und war später in Doha, wo er mit Bidens Nahost-Gesandtem Brett McGurk zusammenarbeitete.

Nun soll Witkoff erneut eine Schlüsselrolle übernehmen: Er reist nach Saudi-Arabien, wo das erste direkte Treffen zwischen Vertretern der USA und Russlands zum Ukraine-Krieg stattfinden wird. Begleitet wird er dabei vom US-Außenminister Marco Rubio und dem nationalen Sicherheitsberater Mike Waltz.

Kritik aus Europa – Ukraine nicht eingeladen

Während Trump und sein Team ihre diplomatischen Bemühungen als Friedensinitiative verkaufen, wächst die Sorge unter westlichen Verbündeten. Besonders in Europa gibt es Unmut darüber, dass weder die Ukraine noch andere europäische Staaten zu den Gesprächen in Saudi-Arabien eingeladen wurden. Dies schürt Ängste vor einer Neuordnung der geopolitischen Machtverhältnisse, in der zentrale Akteure ausgeschlossen werden.

Wer ist Steve Witkoff?

Steve Witkoff gehört seit Jahrzehnten zum engen Kreis von Donald Trump. Der 67-jährige Immobilienunternehmer aus New York hat sich in der Vergangenheit vor allem als erfolgreicher Geschäftsmann und nicht als Diplomat einen Namen gemacht. Dennoch vertraut Trump auf seine Fähigkeiten als „einer der besten Dealmaker der Welt“, wie es ein Regierungsmitarbeiter gegenüber Axios formulierte.

Witkoff und Trump verbindet eine langjährige Freundschaft, die sich nicht nur in politischen Angelegenheiten, sondern auch auf dem Golfplatz zeigt. US-Senator Lindsey Graham beschrieb ihn als häufigen Golfpartner des ehemaligen Präsidenten. Auch bei Trumps Wahlkampagne 2024 spielte Witkoff eine wichtige Rolle, unter anderem bei der Schlichtung interner Konflikte innerhalb der Republikanischen Partei.

Sein neues diplomatisches Aufgabenfeld könnte jedoch zu einer seiner bisher größten Herausforderungen werden. Insbesondere seine Rolle in den Verhandlungen mit dem Iran über ein mögliches Atomabkommen wird mit Spannung erwartet. Insidern zufolge hat Trump ihn beauftragt, eine neue Strategie zur Beendigung der Konflikte im Nahen Osten zu entwickeln.

Ob Witkoff in der Lage sein wird, auf der internationalen Bühne tatsächlich diplomatische Erfolge zu erzielen, bleibt abzuwarten. Sicher ist jedoch, dass Trumps unkonventioneller Ansatz in der Außenpolitik erneut für Aufsehen sorgt – und für Besorgnis bei vielen Verbündeten.

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