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Milliardenschwere Steuerfahndung: Italien ermittelt gegen Amazon

jorono (CC0), Pixabay

Der Online-Riese Amazon sieht sich in Italien mit massiven Steuerermittlungen konfrontiert. Die italienische Staatsanwaltschaft verdächtigt den US-Konzern des Mehrwertsteuerbetrugs in Milliardenhöhe. Wie die Nachrichtenagentur AFP aus Ermittlerkreisen erfuhr, hätte Amazon zwischen 2019 und 2021 rund 1,2 Milliarden Euro an Mehrwertsteuer für Verkäufe externer Anbieter auf seiner Plattform abführen müssen – was offenbar nicht geschehen ist.

Steuernachzahlung in Milliardenhöhe möglich

Sollten sich die Vorwürfe bestätigen, könnte Amazon nicht nur die nicht gezahlten Steuern begleichen müssen, sondern auch mit Bußgeldern rechnen. Insgesamt könnte sich die Nachzahlung auf bis zu drei Milliarden Euro belaufen – eine Summe, die selbst für den Handelsriesen schmerzhaft sein dürfte.

Hintergrund der Ermittlungen ist ein italienisches Gesetz aus dem Jahr 2019, das Online-Plattformen dazu verpflichtet, die Mehrwertsteuer für Warenverkäufe von Nicht-EU-Anbietern an italienische Kunden direkt abzuführen. Vorher lag diese Verantwortung allein bei den Verkäufern. 2021 wurde die Regelung durch neue EU-Vorschriften für den elektronischen Handel ersetzt.

Amazon schweigt – aber betont Gesetzestreue

Die italienischen Behörden hatten ihre Ermittlungen im Frühjahr 2024 aufgenommen und im Dezember abgeschlossen. Trotz der ernsten Vorwürfe hält sich Amazon bedeckt. Eine Stellungnahme lehnt der Konzern ab, betont jedoch seine Verpflichtung zur Einhaltung aller Steuergesetze.

Ob und in welchem Umfang Amazon tatsächlich Steuern nachzahlen muss, wird sich nun im weiteren Verlauf der Ermittlungen zeigen. Sicher ist jedoch: Steuerbehörden in Europa nehmen große Digitalkonzerne immer stärker ins Visier – und Amazon dürfte nicht der letzte Online-Gigant sein, der ins Fadenkreuz gerät.

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