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Kritische Analyse des Jahresabschlusses der Windpark Schönhagen Verwaltungsgesellschaft mbH für das Geschäftsjahr 2022/2023

geralt (CC0), Pixabay

Die Windpark Schönhagen Verwaltungsgesellschaft mbH stellt sich in ihrem Jahresabschluss als eine kleine, stark fokussierte Gesellschaft dar, die als persönlich haftende Gesellschafterin der Windpark Schönhagen GmbH & Co. KG fungiert. Eine kritische Analyse aus Anlegersicht zeigt sowohl Stärken als auch mögliche Risiken auf.


1. Vermögenslage: Minimaler Umfang, aber stabile Struktur

  • Die Gesamtaktiva haben sich von 28.210,68 EUR auf 31.265,17 EUR leicht erhöht, was einer Steigerung von etwa 11 % entspricht. Diese Zunahme ist fast ausschließlich auf eine höhere Forderung von 31.250,00 EUR (Vorjahr: 28.125,00 EUR) zurückzuführen.
  • Der Kassenbestand ist mit 15,17 EUR extrem niedrig, was auf eine sehr knappe Liquiditätsplanung hinweist. Im Vorjahr waren es immerhin noch 85,68 EUR – also ohnehin keine signifikante Verbesserung.

Bewertung:
Die Vermögensstruktur zeigt, dass es sich um eine Verwaltungsgesellschaft mit minimalem operativen Geschäft handelt. Die Liquiditätsreserven sind verschwindend gering, was darauf hindeutet, dass das Unternehmen keine nennenswerten Rücklagen bildet. Dies könnte bei unerwarteten finanziellen Belastungen problematisch sein.


2. Kapitalstruktur: Niedriges Eigenkapital, aber geringe Verluste

  • Das Eigenkapital beträgt 17.916,67 EUR und hat sich nur leicht gegenüber dem Vorjahr (17.450,68 EUR) verbessert. Dies ist hauptsächlich auf einen geringen Jahresüberschuss von 465,99 EUR zurückzuführen.
  • Der Verlustvortrag aus den Vorjahren beträgt 10.549,32 EUR, was zeigt, dass das Unternehmen in der Vergangenheit Verluste erlitten hat. Immerhin wurde er im Vergleich zum Vorjahr (10.781,60 EUR) leicht reduziert.
  • Die Rückstellungen sind moderat gestiegen (1.963,50 EUR nach 1.428,00 EUR), was auf steigende erwartete Verpflichtungen hindeutet.

Bewertung:
Die Kapitalstruktur zeigt ein Unternehmen mit begrenzten finanziellen Ressourcen. Positiv ist, dass der Verlustvortrag leicht gesenkt werden konnte, aber das Eigenkapital bleibt auf einem niedrigen Niveau. Investoren sollten bedenken, dass die finanzielle Widerstandsfähigkeit des Unternehmens begrenzt ist.


3. Verbindlichkeiten: Moderater Anstieg, aber keine Fremdfinanzierung

  • Die Verbindlichkeiten sind von 9.332,00 EUR auf 11.385,00 EUR gestiegen (+22 %). Da keine langfristigen Schulden oder Bankverbindlichkeiten ausgewiesen sind, scheinen diese Schulden eher operativer Natur zu sein.

Bewertung:
Ein Anstieg der Verbindlichkeiten ist grundsätzlich kein Problem, solange das Unternehmen über ausreichende Mittel zur Begleichung verfügt. Allerdings zeigt der geringe Kassenbestand, dass die Zahlungsfähigkeit genau beobachtet werden sollte.


4. Ertragslage: Minimaler Gewinn, kaum Wachstum

  • Der Jahresüberschuss von 465,99 EUR ist sehr gering und zeigt, dass das Unternehmen finanziell auf der Stelle tritt. Im Vorjahr lag der Gewinn bei 232,28 EUR, was einer Verdopplung entspricht – allerdings auf einem extrem niedrigen Niveau.

Bewertung:
Das Unternehmen erzielt minimale Überschüsse und wächst kaum. Dies stellt aus Anlegersicht eine Herausforderung dar, da keine wesentliche Wertsteigerung oder Dividendenausschüttungen zu erwarten sind.


5. Operative und strategische Perspektive: Verwaltungsgesellschaft ohne eigenes Geschäft

  • Das Unternehmen ist persönlich haftende Gesellschafterin der Windpark Schönhagen GmbH & Co. KG, hat aber keine eigenen Mitarbeiter und agiert somit rein als Verwaltungseinheit.
  • Der Geschäftsführer Niels Jørgen Pedersen hat seinen Sitz in Dänemark, was auf eine internationale Struktur hinweist, die möglicherweise steuerliche oder administrative Gründe hat.

Bewertung:
Da es sich um eine Verwaltungsgesellschaft handelt, hängt die wirtschaftliche Zukunft stark von der Entwicklung der Windpark Schönhagen GmbH & Co. KG ab. Ohne eigene operative Tätigkeit ist das Wachstumspotenzial stark begrenzt.


Fazit: Ein stabiles, aber finanziell wenig dynamisches Unternehmen

Positiv:

  • Stabile Kapitalstruktur ohne externe Bankverbindlichkeiten.
  • Leichte Reduktion des Verlustvortrags.
  • Moderater Jahresüberschuss, wenn auch auf niedrigem Niveau.

Negativ / Kritisch:

  • Sehr geringe Liquiditätsreserven (nur 15,17 EUR in Kassenbeständen).
  • Abhängigkeit von der Windpark Schönhagen GmbH & Co. KG, da keine eigene operative Tätigkeit.
  • Fehlende Wachstumsstrategie oder erkennbare Investitionen.
  • Jahresüberschuss extrem gering, sodass keine signifikanten Ausschüttungen oder Wertsteigerungen zu erwarten sind.

Empfehlung für Anleger:
Investoren sollten sich bewusst sein, dass es sich hier um eine Verwaltungsgesellschaft mit minimalem Wachstumspotenzial handelt. Finanzielle Risiken sind zwar begrenzt, aber die geringe Rentabilität und fehlende Eigenständigkeit machen das Unternehmen für renditeorientierte Anleger unattraktiv. Eine Investition wäre nur im Kontext einer Beteiligung an der Windpark Schönhagen GmbH & Co. KG sinnvoll.

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