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Kritische Analyse des Jahresabschlusses 2023 der Windpark Alsheim GmbH & Co. KG

tungnguyen0905 (CC0), Pixabay

1. Bilanzielle Entwicklung und Kapitalstruktur

Die Bilanzsumme der Gesellschaft hat sich von 7,53 Mio. EUR (2022) auf 7,02 Mio. EUR (2023) reduziert. Dies entspricht einem Rückgang von 6,8 %, was auf eine insgesamt schrumpfende Vermögensbasis hindeutet.

  • Anlagevermögen: Die Sachanlagen sind im Vergleich zum Vorjahr um 9,3 % gesunken (von 6,08 Mio. EUR auf 5,52 Mio. EUR). Dies entspricht der planmäßigen Abschreibung der Windenergieanlagen.
  • Umlaufvermögen: Die Forderungen sind leicht gestiegen (+26 %), was auf eine möglicherweise langsamere Zahlungseingangsdynamik hinweisen könnte. Die liquiden Mittel blieben nahezu konstant bei etwa 1,26 Mio. EUR.
  • Eigenkapitalquote: Das Eigenkapital beträgt 2,55 Mio. EUR, was einer Eigenkapitalquote von etwa 36,3 % entspricht. Dies ist für eine projektfinanzierte Gesellschaft ein akzeptabler Wert, könnte aber angesichts der hohen Verschuldung weiter gestärkt werden.

2. Finanzielle Verpflichtungen und Fremdfinanzierung

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten betragen 3,9 Mio. EUR und sind um 600.000 EUR im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Dies zeigt eine planmäßige Schuldentilgung, allerdings sind noch 900.000 EUR langfristige Darlehen mit einer Laufzeit von über 5 Jahren offen.

Die Gesellschaft hat ihre Windenergieanlagen zur Besicherung der Kredite verpfändet, was ein Risiko für die langfristige finanzielle Unabhängigkeit darstellt.

3. Rückstellungen und potenzielle Risiken

  • Rückstellungen haben sich um 20 % (ca. 88.500 EUR) erhöht. Die größte Position ist die Rückstellung für Rückbauverpflichtungen, die um 30.074 EUR auf 359.070 EUR angestiegen ist. Dies deutet auf steigende langfristige Verpflichtungen zur Stilllegung der Windenergieanlagen hin.
  • Steuerrückstellungen haben sich von 91.500 EUR auf 107.500 EUR erhöht, was auf eine höhere Steuerbelastung im kommenden Jahr hindeutet.

4. Gewinn- und Verlustrechnung – Ertragslage

  • Umsatzerlöse: Es wird nicht genau beziffert, wie sich die Umsatzerlöse entwickelt haben, aber der Jahresüberschuss 2023 liegt mit 251.746 EUR deutlich unter dem Wert von 502.046 EUR im Vorjahr. Dies entspricht einem Rückgang von 50 %, was besorgniserregend ist.
  • Betriebliche Aufwendungen: Der Materialaufwand ist gestiegen (+32 %), während die sonstigen betrieblichen Aufwendungen gesunken sind (-30 %). Die höhere Belastung durch Materialkosten könnte die Rentabilität beeinträchtigen.
  • Steuern vom Ertrag: Die Steuerbelastung ist im Vergleich zum Vorjahr um etwa 65 % gesunken. Dies deutet darauf hin, dass das Unternehmen entweder geringere Gewinne oder steuerliche Vorteile hatte.

5. Risiken und Bewertung der wirtschaftlichen Lage

  • Verschuldung: Trotz der Tilgung bleibt die Abhängigkeit von Kreditinstituten hoch. Falls Zinserhöhungen oder Marktunsicherheiten auftreten, könnte dies die Liquidität belasten.
  • Ertragssituation: Der Rückgang des Jahresüberschusses ist ein negatives Signal, das genau beobachtet werden sollte.
  • Rückstellungen für Rückbauverpflichtungen: Die steigenden Rückstellungen für den Rückbau zeigen, dass langfristige finanzielle Verpflichtungen wachsen.
  • Positiv ist der Erhalt der liquiden Mittel trotz Tilgung von Schulden und Investitionen.

Fazit

Die Windpark Alsheim GmbH & Co. KG bleibt ein solides Unternehmen mit einem stabilen Eigenkapital und kontinuierlicher Schuldentilgung. Allerdings gibt der drastische Rückgang des Jahresüberschusses zu denken. Es wäre ratsam, die steigenden Kosten, insbesondere für den Betrieb der Windenergieanlagen, genau zu überwachen und gegebenenfalls Gegenmaßnahmen zur Verbesserung der Rentabilität zu ergreifen.

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