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Argentiniens Präsident und der Kryptocoup: Wie man eine Währung in Stunden versenkt

jaydeep_ (CC0), Pixabay

Argentiniens Präsident Javier Milei hat mal wieder für Schlagzeilen gesorgt – diesmal allerdings nicht mit wilden Wirtschaftsvisionen oder markigen Sprüchen, sondern mit einer Kryptowährung, die schneller implodierte als ein überreifer Luftballon. Mehrere Anwälte und Oppositionspolitiker haben Strafanzeige wegen Betrugs gegen ihn eingereicht. Richterin Maria Romilda Servini darf nun die Scherben dieses digitalen Abenteuers aufkehren.

Vom „Wunderprojekt“ zum Totalabsturz

Vergangenen Freitagabend postete Milei voller Begeisterung auf X (ehemals Twitter), dass ein „privates Projekt“ das Wachstum der argentinischen Wirtschaft ankurbeln werde. Sein persönlicher Tipp für alle, die noch schnell mit einsteigen wollten: $Libra, die neue Wunderwährung. Blöd nur, dass der Kurs wenige Stunden später abstürzte wie ein Pinguin, der zum ersten Mal versucht zu fliegen.

Plötzlich war der euphorische Post verschwunden – als wäre er nie da gewesen. Und Milei? Der ruderte in bester „Ich war’s nicht!“-Manier zurück: „Ich kannte die Details des Projekts nicht. Nachdem ich mehr darüber erfahren habe, entschied ich mich, es nicht weiter zu bewerben.“ Ein klassisches „Ups, mein Fehler!“, nur mit dem kleinen Unterschied, dass hier 40.000 Investoren und über vier Milliarden Dollar mit ins virtuelle Krypto-Nirwana gezogen wurden.

Klassischer Rug Pull oder einfach nur Pech?

Kritiker sehen in Mileis Aktion ein Paradebeispiel für einen sogenannten Rug Pull – eine Betrugsmasche, bei der Investoren angelockt werden, um den Kurs in die Höhe zu treiben, bevor die großen Anteilseigner ihre Gewinne mitnehmen und der Wert in sich zusammenfällt. Die Einheit Popular, eine linke Oppositionspartei, spricht gar von einem „Megabetrug“ und fordert ein Amtsenthebungsverfahren.

Amtsenthebung? Eher unwahrscheinlich

Die Realität sieht jedoch weniger dramatisch aus: Auch wenn die Opposition lautstark ein Impeachment fordert, dürfte Milei nicht allzu besorgt sein. Seine Partei mag zwar klein sein, aber mit der Unterstützung konservativer Kräfte sitzt er weiterhin fest im Sattel.

Und was macht Milei? Sich selbst untersuchen lassen!

Die argentinische Regierung hat am Wochenende eine „dringende Untersuchung“ eingeleitet – und zwar gegen sich selbst. Milei hat sogar das Amt für Korruptionsbekämpfung eingeschaltet, um sicherzustellen, dass niemand – nicht mal er selbst – gegen Gesetze verstoßen hat. Ein selbstloser Akt der Transparenz oder einfach eine clevere PR-Nummer?

Eines steht fest: Sollte es mit der Präsidentschaft nicht klappen, hätte Milei gute Chancen als Krypto-Influencer. Zumindest bis zur nächsten Kurskorrektur.

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