Vermögens- und Finanzlage
Die Bilanzsumme der Windpark Ovelgönne Betriebs GmbH & Co. KG ist im Geschäftsjahr 2023 um rund 6,6 Mio. EUR gesunken und beträgt nun 66,18 Mio. EUR (Vorjahr: 72,80 Mio. EUR). Dies resultiert insbesondere aus der Reduktion des Sachanlagevermögens um rund 4,8 Mio. EUR, was vermutlich auf planmäßige Abschreibungen zurückzuführen ist. Gleichzeitig ging das Umlaufvermögen von 16,83 Mio. EUR auf 15,01 Mio. EUR zurück, insbesondere durch eine Reduktion der liquiden Mittel um etwa 1,7 Mio. EUR.
Die hohe Eigenkapitalquote bleibt weiterhin ein kritischer Punkt: Das Eigenkapital beträgt 6,04 Mio. EUR, was nur ca. 9,1 % der Bilanzsumme entspricht. Auch wenn das Eigenkapital im Vergleich zum Vorjahr um 766.000 EUR gestiegen ist, bleibt die Gesellschaft weiterhin stark fremdfinanziert.
Die Verbindlichkeiten sind mit 57,26 Mio. EUR weiterhin der dominierende Posten in der Bilanz, wobei 51,26 Mio. EUR langfristige Schulden darstellen. Hervorzuheben ist, dass 29,41 Mio. EUR der Verbindlichkeiten eine Restlaufzeit von mehr als fünf Jahren haben. Zudem sind 55,25 Mio. EUR der Verbindlichkeiten durch Sicherheiten wie Pfandrechte und Sicherungsübereignungen abgesichert, was auf eine stark fremdfinanzierte Investitionsstruktur hinweist.
Ertragslage und Risiken
Die Ertragslage wird in der Bilanz nicht detailliert ausgewiesen, allerdings gibt es keinen ausgewiesenen Bilanzgewinn. Dies könnte darauf hindeuten, dass entweder der erwirtschaftete Gewinn direkt für Verbindlichkeitentilgungen oder Investitionen verwendet wurde oder dass eine Ausschüttung nicht vorgesehen war.
Ein wichtiger Risikofaktor ist die hohe Fremdfinanzierung des Unternehmens. Trotz einer leichten Reduzierung der langfristigen Verbindlichkeiten bleibt der Schuldenstand auf einem sehr hohen Niveau. Die Zinsbelastung könnte in Zukunft problematisch werden, falls sich die Zinssituation weiter verschärft.
Auf der positiven Seite hat das Unternehmen weiterhin eine stabile Liquiditätslage mit liquiden Mitteln in Höhe von 12,04 Mio. EUR. Dies deutet darauf hin, dass trotz hoher Verbindlichkeiten ausreichende finanzielle Mittel für laufende Verpflichtungen vorhanden sind.
Fazit und Bewertung für Anleger
Die Windpark Ovelgönne Betriebs GmbH & Co. KG ist ein kapitalintensives Unternehmen mit einer starken Fremdfinanzierung. Während die Liquidität auf einem soliden Niveau bleibt, könnte die langfristige Verschuldung bei steigenden Zinsen problematisch werden. Die Erhöhung des Eigenkapitals ist ein positives Zeichen, allerdings bleibt die Eigenkapitalquote mit ca. 9 % sehr niedrig, was die finanzielle Stabilität des Unternehmens begrenzt.
Für Anleger ist insbesondere relevant, ob in Zukunft Ausschüttungen geplant sind oder ob der Fokus weiterhin auf der Schuldentilgung liegt. Zudem sollte die Entwicklung der Betriebserträge genauer beobachtet werden, da die hohe Verschuldung und die damit verbundenen Zinszahlungen langfristig Druck auf die Rentabilität ausüben könnten.