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Saudi-Arabien vermittelt US-Russland-Gespräche über Ukraine – Großbritannien signalisiert Truppenbereitschaft

Michi-Nordlicht (CC0), Pixabay

Die USA und Russland werden am Dienstag in Saudi-Arabien Gespräche über den Ukraine-Krieg aufnehmen. Dies bestätigten mehrere Quellen gegenüber CNN. Die Verhandlungen finden unter der Schirmherrschaft Saudi-Arabiens statt, das sich nicht nur als Gastgeber, sondern auch als aktiver Vermittler einbringen will. Die saudische Delegation wird von dem nationalen Sicherheitsberater des Landes geleitet.

US-Delegation reist nach Riad – Ukraine nicht direkt beteiligt

Die US-Delegation besteht aus Außenminister Marco Rubio, dem Nahost-Sondergesandten Steve Witkoff und dem Nationalen Sicherheitsberater Mike Waltz. Besonders brisant: Die Ukraine wird nach aktuellen Informationen nicht direkt an den Gesprächen teilnehmen. Allerdings wird Keith Kellogg, Trumps Sondergesandter für Russland-Ukraine, parallel in Kiew sein, um eine „zweigleisige“ Verhandlungsstrategie zu verfolgen. US-Präsident Donald Trump erklärte am Sonntag jedoch, dass die Ukraine in den Verhandlungsprozess eingebunden werde.

Großbritannien bereit, Truppen nach Ukraine zu entsenden

Zeitgleich zu den diplomatischen Bemühungen sorgt eine Äußerung des britischen Premierministers Keir Starmer für Aufsehen. In einem Gastbeitrag für die Daily Telegraph schrieb er, dass Großbritannien „bereit und willens“ sei, Truppen in die Ukraine zu entsenden, falls dies zur Durchsetzung eines möglichen Friedensabkommens notwendig werde.

Starmer betonte, dass er diese Option nicht leichtfertig in Betracht ziehe. Allerdings sei eine gesicherte Ukraine auch für die Stabilität Großbritanniens und Europas entscheidend. Zudem rief er die europäischen Staaten dazu auf, ihre Verteidigungsausgaben zu erhöhen und eine stärkere Rolle innerhalb der NATO zu übernehmen. Gleichzeitig unterstrich er, dass die USA eine Schlüsselrolle bei der Sicherung des Friedens einnehmen müssten.

In den kommenden Tagen plant Starmer Gespräche mit Trump und weiteren G7-Partnern, um ein starkes internationales Abkommen zu erreichen.

Europa fühlt sich durch US-Russland-Gespräche isoliert

Während sich die USA auf Verhandlungen mit Russland vorbereiten, wächst die Besorgnis in Europa, außen vor gelassen zu werden. Am Montag findet ein Dringlichkeitsgipfel europäischer Staats- und Regierungschefs in Paris statt. Gastgeber Emmanuel Macron wird dabei mit Spitzenvertretern aus Deutschland, Großbritannien, Italien, Polen, Spanien, den Niederlanden und Dänemark sowie mit der EU-Kommission und der NATO-Führung zusammentreffen.

Starmer bezeichnete das Treffen als eine „einmalige sicherheitspolitische Weichenstellung für eine ganze Generation“. Großbritannien werde sich dafür einsetzen, die transatlantische Allianz geschlossen zu halten. „Wir dürfen keine Spaltung im Bündnis zulassen, die uns von den äußeren Bedrohungen ablenkt“, so Starmer.

Saudi-Arabien als neuer Vermittler in der Ukraine-Krise?

Trump hat wiederholt betont, dass Saudi-Arabien eine Schlüsselrolle bei den Verhandlungen einnehmen solle. Das Land hat sich unter Kronprinz Mohammed bin Salman als wichtiger Partner in der US-Außenpolitik etabliert. Erst vor einer Woche vermittelte Saudi-Arabien die Freilassung des in Russland inhaftierten US-Bürgers Marc Fogel.

Dass Trump Saudi-Arabien so prominent in die Ukraine-Diplomatie einbindet, zeigt einmal mehr seinen pragmatischen, aber auch unorthodoxen außenpolitischen Stil. Bereits 2017 hatte er seine erste Auslandsreise als Präsident nach Riad unternommen – ein Zeichen für die enge Zusammenarbeit zwischen den USA und dem Golfstaat.

Fazit: Neue Machtverschiebungen in der Ukraine-Diplomatie

Die bevorstehenden Gespräche in Saudi-Arabien markieren einen potenziellen Wendepunkt in der internationalen Ukraine-Diplomatie. Während Washington und Moskau direkt verhandeln, fühlt sich Europa zunehmend an den Rand gedrängt. Gleichzeitig signalisiert Großbritannien mit der möglichen Truppenentsendung, dass es bereit ist, eine aktivere Rolle in der Sicherheitspolitik einzunehmen.

Ob die US-Russland-Gespräche einen tatsächlichen Durchbruch bringen oder nur zu weiterer Unsicherheit führen, bleibt abzuwarten. Klar ist jedoch, dass sich die geopolitische Dynamik um den Ukraine-Konflikt weiter verschiebt – und Saudi-Arabien dabei als neuer Vermittler ins Rampenlicht rückt.

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