Nach den jüngsten Anschlägen in München, Aschaffenburg und Magdeburg herrscht bei den Sicherheitsbehörden eine erhöhte Wachsamkeit mit Blick auf die bevorstehende Karnevalssaison. Bundesinnenministerin Nancy Faeser betonte in einem Interview mit der Rheinischen Post, dass es derzeit zwar keine konkreten Hinweise auf geplante Anschläge oder Gefährdungen im Zusammenhang mit den großen Straßenkarnevalsveranstaltungen oder Vereinssitzungen gebe. Dennoch sei die Sicherheitslage angespannt, sodass verstärkte Schutzmaßnahmen notwendig seien.
Die Ministerin unterstrich, dass sämtliche potenziellen Bedrohungen kontinuierlich analysiert und bewertet würden. Die Sicherheitsbehörden seien in engem Austausch mit Landes- und Kommunalbehörden sowie mit internationalen Partnern, um mögliche Risiken frühzeitig zu erkennen und entsprechende Maßnahmen einzuleiten. Dabei werde insbesondere auf verdächtige Aktivitäten in digitalen Netzwerken und mögliche Bedrohungen durch Einzeltäter oder extremistische Gruppierungen geachtet.
Faeser erklärte, dass präventive Maßnahmen verstärkt würden, um die Sicherheit der Karnevalsbesucher zu gewährleisten. Dazu gehören eine erhöhte Präsenz von Sicherheitskräften bei Großveranstaltungen, verstärkte Zugangskontrollen und die verstärkte Videoüberwachung an besonders belebten Orten. Zudem sei der Schutz kritischer Infrastrukturen, einschließlich öffentlicher Verkehrsmittel und zentraler Veranstaltungsorte, ein zentraler Bestandteil der Sicherheitsstrategie.
Trotz der angespannten Sicherheitslage rief Faeser dazu auf, die Traditionen des Karnevals unbeschwert zu genießen. „Unsere Sicherheitskräfte tun alles, um ein sicheres Umfeld zu schaffen, damit die Menschen in Deutschland friedlich Karneval, Fasching und Fastnacht feiern können“, sagte die SPD-Politikerin. Gleichzeitig appellierte sie an die Bevölkerung, wachsam zu bleiben und verdächtige Beobachtungen umgehend den Behörden zu melden.
Die Sicherheitslage werde fortlaufend neu bewertet, um gegebenenfalls weitere Maßnahmen zu ergreifen. „Unsere Sicherheitsbehörden sind bestens vorbereitet und passen ihre Strategien flexibel an die aktuelle Bedrohungslage an“, so Faeser abschließend.