Der neueste Film aus dem Marvel Cinematic Universe (MCU), „Captain America: Brave New World“, hat sich am Wochenende souverän an die Spitze der Kinocharts gesetzt. Laut Comscore-Schätzungen spielte der vierte „Captain America“-Film von Freitag bis Sonntag rund 88,5 Millionen US-Dollar an den US-Kinokassen ein. Über das verlängerte Presidents‘ Day-Wochenende soll der Film die 100-Millionen-Dollar-Grenze überschreiten und sich damit als einer der erfolgreichsten Kinostarts dieses Feiertags etablieren.
Solider Start, aber kein Rekord für Marvel
Mit dieser Prognose übertrifft der Film den bisherigen Presidents’ Day-Wochenend-Erfolg von „Fifty Shades of Grey“ (93 Mio. Dollar, 2015). Allerdings liegt er weiterhin hinter den drei erfolgreichsten Marvel-Starts an diesem Feiertagswochenende:
- „Black Panther“ (2018) – 242 Millionen Dollar
- „Deadpool“ (2016) – 152 Millionen Dollar
- „Ant-Man and the Wasp: Quantumania“ (2023) – 120 Millionen Dollar
Trotzdem sehen Branchenanalysten den Film als positives Zeichen für Marvels Kinozukunft. Paul Dergarabedian, Senior Analyst bei Comscore, erklärte gegenüber CNN: „Das könnte die Zuschauer wieder ins MCU zurückholen – sie müssen diese Filme einfach sehen, weil alles miteinander verknüpft ist.“
Verglichen mit seinen Vorgängern schneidet „Brave New World“ ähnlich wie „The Winter Soldier“ (2014, 95 Mio. Dollar) ab, bleibt aber hinter „Civil War“ (2016, 179 Mio. Dollar) zurück. „The First Avenger“ (2011, 65 Mio. Dollar) würde inflationsbereinigt heute etwa 91 Millionen Dollar einspielen.
Während Marvel in den letzten Jahren mit schwächeren Einspielergebnissen zu kämpfen hatte – etwa bei „The Marvels“ (2023, 46 Mio. Dollar zum Start) – zeigt „Brave New World“, dass das Interesse an der Franchise noch lange nicht erloschen ist.
Marvel-Filme beleben den Kinomarkt
Der Februar gilt traditionell nicht als Hochsaison für Blockbuster, doch einige Marvel-Filme haben bewiesen, dass Superheldenfilme auch außerhalb des Sommers Erfolge feiern können. So wurden beispielsweise „Deadpool“, „Black Panther“ und „Quantumania“ große Hits in diesem Monat.
Experten wie Shawn Robbins, Gründer von Box Office Theory, betonen, dass sich das Kino nach der Pandemie langsam erholt: „Wir neigen dazu, uns zu sehr auf Rekorde zu fokussieren, weil das vor der Pandemie die Norm war. Aber wir sehen eine klare positive Entwicklung, besonders an Presidents‘ Day-Wochenenden.“
Hollywoods Kinojahr beginnt meist verhalten, bevor die großen Blockbuster ab Mai anlaufen. Doch durch verschobene Releases aufgrund des SAG-AFTRA-Streiks 2024 startet das Jahr 2025 deutlich stärker. Das US-Kinojahr 2024 brachte insgesamt 8,7 Milliarden Dollar ein, ein Rückgang von 3,4 % im Vergleich zu 2023. Experten prognostizieren für 2025 jedoch ein Wachstum auf 9,3 bis 9,7 Milliarden Dollar, das höchste Einspielergebnis seit der Pandemie.
Mehr Marvel-Filme in 2025 – Hoffnung für die Kinos
Neben „Brave New World“ stehen in diesem Jahr noch zwei weitere MCU-Filme an:
- „Thunderbolts“ (Mai 2025)
- „The Fantastic Four: First Steps“ (Juli 2025)
Disney hofft, mit diesen Veröffentlichungen das Vertrauen der Fans zurückzugewinnen und das Kinoerlebnis weiter zu stärken. „Wenn Disney eine starke Reihe von Marvel-Filmen liefert, bedeutet das sicheres Geld für die Kinobranche“, so Dergarabedian.
Mit einem soliden Start und weiteren Blockbustern im Anmarsch könnte 2025 das Jahr sein, in dem Marvel endgültig zu alter Stärke zurückfindet.