1. Entwicklung der Vermögenslage
Die Bilanzsumme ist um ca. 11 Mio. EUR auf 61,95 Mio. EUR gestiegen (Vorjahr: 50,94 Mio. EUR). Dies deutet auf eine Expansion oder eine höhere Mittelaufnahme hin.
- Anlagevermögen: Rückgang von 34,13 Mio. EUR auf 31,61 Mio. EUR (ca. -7,4 %), was auf Abschreibungen (3,18 Mio. EUR) und ggf. fehlende Investitionen hindeutet.
- Umlaufvermögen: Deutlicher Anstieg von 16,78 Mio. EUR auf 30,31 Mio. EUR (+80,6 %).
- Forderungen & sonstige Vermögensgegenstände haben sich fast verdoppelt (von 14,55 Mio. EUR auf 23,88 Mio. EUR). Dies kann positiv sein, sofern diese werthaltig sind, könnte aber auch auf Zahlungsverzögerungen oder Vertragsforderungen hinweisen.
- Liquide Mittel haben sich fast verdreifacht (von 2,19 Mio. EUR auf 6,37 Mio. EUR), was eine verbesserte Liquiditätslage signalisiert.
2. Kapitalstruktur und Finanzlage
- Eigenkapital: Sprunghafter Anstieg auf 31,48 Mio. EUR (+54,5 % gegenüber 2022 mit 20,38 Mio. EUR)
- Positiv: Eigenkapitalquote steigt deutlich auf ca. 50,8 % (Vorjahr: 40 %), was die finanzielle Stabilität stärkt.
- Verbindlichkeiten: Bleiben nahezu konstant bei 28,23 Mio. EUR (Vorjahr: 28,75 Mio. EUR), wobei:
- Kurzfristige Verbindlichkeiten um ca. 30,7 % auf 11,01 Mio. EUR gestiegen sind (Vorjahr: 8,42 Mio. EUR).
- Langfristige Verbindlichkeiten (mehr als 5 Jahre) sind auf 3,19 Mio. EUR gesunken (Vorjahr: 3,25 Mio. EUR).
→ Fazit: Der hohe Eigenkapitalzuwachs verbessert die Bonität, während die stabile Verschuldung zeigt, dass die Gesellschaft ihre Verbindlichkeiten im Griff hat.
3. Ertragslage und Rentabilität
- Bilanzgewinn: 0 EUR – Keine Ausschüttungen an Investoren, was auf geringe oder gleichbleibende Einnahmen hinweisen könnte.
- Abschreibungen von 3,18 Mio. EUR auf Sachanlagen belasten das Ergebnis.
- Die Gewinn- und Verlustrechnung ist nicht veröffentlicht, daher bleibt unklar, ob operative Gewinne oder Verluste erzielt wurden.
→ Mögliche Warnsignale:
- Fehlen von Ausschüttungen könnte auf eine geringe Rentabilität oder hohe laufende Kosten hinweisen.
- Trotz höherer liquider Mittel bleibt die Frage, ob die operative Ertragskraft nachhaltig ist.
4. Bewertung der Finanzierungsstruktur & Risiken für Anleger
- Erhöhte Investitionen & Einlagenverpflichtungen:
- Beteiligung an vier weiteren Windparks mit nicht eingeforderten Einlageverpflichtungen von insgesamt 6,92 Mio. EUR.
- Diese Mittel könnten in den nächsten Jahren zusätzlich eingefordert werden, was das Eigenkapital verringern könnte.
- Sicherung der Kredite:
- Die Windkraftanlagen sind umfassend als Sicherheit hinterlegt (Sicherungsübereignung, Abtretung der Einspeisevergütung etc.).
- Dies bedeutet, dass im Krisenfall Banken vorrangig bedient werden, bevor Anleger Ansprüche geltend machen können.
→ Anleger sollten prüfen, ob zukünftige Mittelabrufe oder Schuldenrisiken bestehen, die ihre Beteiligung gefährden könnten.
5. Fazit aus Anlegersicht
- Positiv:
- Stark gestiegene Eigenkapitalquote (50,8 %) und erhöhte Liquidität (6,37 Mio. EUR).
- Windpark-Portfolio wächst, was mittelfristig für Skaleneffekte sorgen könnte.
- Negativ:
- Keine Ausschüttungen oder erkennbare Gewinne, was für Anleger, die auf regelmäßige Erträge setzen, enttäuschend sein könnte.
- Hohe Abschreibungen und stabile Verschuldung könnten auf geringe Margen oder operative Herausforderungen hindeuten.
- Mögliche finanzielle Verpflichtungen aus Beteiligungen (6,92 Mio. EUR).
Gesamtbewertung:
Die Windpark Dornum GmbH & Co. KG zeigt eine solide Kapitalstruktur mit stark verbessertem Eigenkapital und Liquidität, doch die Rentabilität bleibt unklar. Anleger sollten genau beobachten, ob operative Gewinne erzielt werden und ob künftige Verpflichtungen das Eigenkapital belasten.