Nach dem tödlichen Messerattentat in Villach hat Österreichs Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) heute eine Pressekonferenz abgehalten. Dabei sprach er von einem islamistischen Anschlag und kündigte verschärfte Sicherheitsmaßnahmen an, darunter anlasslose Massenkontrollen von Asylberechtigten aus Syrien und Afghanistan.
IS-Hintergrund bestätigt: Attentäter bekannte sich zur Terror-Miliz
Am Samstag hatte ein 23-jähriger Mann in Villach mit einem Messer mehrere Passanten angegriffen und einen 14-Jährigen tödlich verletzt. Drei weitere Opfer befinden sich weiterhin in intensivmedizinischer Behandlung.
Laut dem österreichischen Verfassungsschutz handelte der Tatverdächtige im Namen des IS. In seiner ersten Einvernahme nach der Festnahme habe er erklärt, sich über das Internet radikalisiert zu haben. Zudem wurden in seiner Wohnung Propagandamaterial der Terrororganisation gefunden.
Karner: „Es tut unglaublich weh, hier stehen zu müssen“
Sichtlich bewegt sprach Karner über die Tat: „Es tut so unglaublich weh, hier stehen zu müssen und erklären zu müssen, dass gestern ein 14-jähriger Bursche bei einem Attentat ermordet wurde.“ Er drückte den Angehörigen sein tiefes Mitgefühl aus und betonte: „Es ist eine Wut, die wir in uns tragen – Wut über einen islamistischen Attentäter, der wahllos auf Passanten eingestochen hat.“
Innenminister kündigt härtere Maßnahmen an
Um ähnliche Taten künftig zu verhindern, kündigte Karner entschlossene Konsequenzen an. „Einsperren und abschieben“, sagte er mit Blick auf extremistische Gefährder.
- Anlasslose Massenkontrollen von Asylberechtigten aus Syrien und Afghanistan
- Rechtliche Anpassungen, um radikalisierte Personen frühzeitiger zu identifizieren
- Stärkere Abschiebemaßnahmen für Personen mit extremistischer Gesinnung
Da der Täter zuvor nicht polizeilich aufgefallen sei, sehe man sich gezwungen, präventiv Kontrollen durchzuführen, so der Minister. „Wir müssen uns rechtlich weiterentwickeln, damit die Behörden frühzeitig einschreiten können.“
Lob für Einsatzkräfte und mutigen Helfer
Karner dankte den Polizisten und Rettungskräften, die schnell vor Ort waren, sowie einem Essenszusteller, der den Attentäter mit seinem Auto stoppte und dadurch Schlimmeres verhinderte.
Die Ermittlungen zu den Hintergründen der Tat dauern an. Österreich steht nach dem Angriff unter Schock – die politische Debatte über Sicherheitsmaßnahmen und Integrationspolitik dürfte in den kommenden Tagen weiter an Fahrt aufnehmen.