Thyssenkrupp-Stahlchef Dennis Grimm hat eine Botschaft an die EU – und sie ist alles andere als beruhigend. Nach der Ankündigung von US-Zöllen auf Aluminium und Stahl sieht er die europäischen Märkte in arger Bedrängnis. Natürlich, Thyssenkrupp Steel Europe selbst ist von den Zöllen „nur in geringem Maße“ betroffen, wie Grimm betont. Aber warum sollte man sich von Fakten abhalten lassen, wenn man gleich den ganzen europäischen Wirtschaftsraum in Alarmbereitschaft versetzen kann?
Der große Umlenkungseffekt: Stahl sucht ein neues Zuhause
Grimm spricht von einem „Umlenkungseffekt“, als wäre es eine Naturkatastrophe, die man nicht aufhalten kann. Die 23 Millionen Tonnen Stahl, die die USA im Jahr 2024 importiert haben, müssen schließlich irgendwo hin – und wohin, wenn nicht in den europäischen Wirtschaftsraum? Es ist ja nicht so, dass europäische Märkte bereits mit eigenen Herausforderungen zu kämpfen hätten. Jetzt bekommen sie eben noch eine Portion überschüssigen US-Stahl obendrauf. Mehr Angebot, gleiche Nachfrage – was könnte da schon schiefgehen?
Druck, Druck, noch mehr Druck
Grimm warnt, dass diese Mengen unsere Märkte „weiter unter Druck setzen“ werden. Weil, na klar, Stahl ist schließlich bekannt dafür, besonders empfindlich auf Konkurrenz zu reagieren. Es könnte ja tatsächlich passieren, dass europäische Stahlhersteller gezwungen sind, ihre Preispolitik zu überdenken oder – Gott bewahre – ihre Effizienz zu steigern. Aber keine Sorge, die Lösung liegt auf der Hand: Warnungen aussprechen und hoffen, dass die EU schon irgendwie eingreift.
Fazit: Der Stahl rollt, und wir rollen mit den Augen
Während der Stahlstrom Richtung Europa fließt, bleibt die Frage: Ist das wirklich der Weltuntergang, den Grimm hier andeutet? Oder nur ein weiteres Kapitel im ewigen Drama um Zölle, Handelskriege und Wettbewerbsfähigkeit? Eins ist sicher: Wenn der Stahl kommt, werden nicht nur die Märkte, sondern auch die Stimmung in den Chefetagen ordentlich unter Druck geraten.