Der US-amerikanische Stoff- und Bastelwarenhändler Joann steht vor massiven Einschnitten: Das Unternehmen hat angekündigt, 500 seiner rund 850 Filialen in den Vereinigten Staaten zu schließen. Dies folgt auf die zweite Insolvenzanmeldung nach Kapitel 11, die im Januar 2025 erfolgte.
Bereits im März 2024 hatte Joann Insolvenz angemeldet, nachdem es 132 Millionen US-Dollar an neuen Finanzmitteln sichern konnte, um seine Schulden von rund 1 Milliarde US-Dollar zu bewältigen. Damals entschied sich das Unternehmen für den Schritt in die Privatisierung, blieb aber weiterhin operativ tätig. Dennoch folgten zahlreiche Filialschließungen.
Nun erklärte Joann, dass die erneute Insolvenz helfen soll, den Verkaufsprozess des Unternehmens voranzutreiben und den Unternehmenswert zu maximieren. Interims-CEO Michael Prendergast betonte, dass die Einzelhandelslandschaft in den letzten Jahren erhebliche Herausforderungen mit sich gebracht habe und dass die finanzielle Situation des Unternehmens sowie eingeschränkte Lagerbestände diese Entscheidung notwendig gemacht hätten.
Welche Joann-Filialen werden geschlossen?
Eine vollständige Liste der betroffenen Standorte hat das Unternehmen noch nicht veröffentlicht. Gerichtsdokumenten zufolge sollen jedoch alle 50 Bundesstaaten von den Schließungen betroffen sein. Besonders stark trifft es Bundesstaaten wie Kalifornien, New York, Michigan, Florida und Indiana.
Joann betonte in einem Statement, dass die Entscheidung nicht leichtgefallen sei, man aber durch eine Anpassung des Filialnetzes die Zukunft des Unternehmens sichern wolle. Ein entsprechender Antrag zur Schließung der 500 Standorte sei bereits bei Gericht eingereicht worden.
Die Entwicklungen rund um Joann verdeutlichen einmal mehr den zunehmenden Druck auf den US-Einzelhandel, insbesondere in einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld. Kunden und Mitarbeiter der betroffenen Filialen müssen sich nun auf die kommenden Veränderungen einstellen.
