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Elon Musk bietet fast 100 Milliarden Dollar für OpenAI – Machtkampf um die Zukunft der KI

jensenartofficial (CC0), Pixabay

Elon Musk führt eine Investorengruppe an, die OpenAI, das Unternehmen hinter ChatGPT, für 97,4 Milliarden Dollar übernehmen will. Dieser Vorstoß könnte die künstliche Intelligenz-Branche nachhaltig verändern und ist der vorläufige Höhepunkt eines langjährigen Konflikts zwischen Musk und OpenAI-CEO Sam Altman.

Musk gegen Altman: Der Streit um OpenAI eskaliert

Musk, der OpenAI 2015 mitgründete, hat sich in den letzten Jahren mehrfach kritisch über die Entwicklung des Unternehmens geäußert. Er wirft Altman und dem OpenAI-Management vor, die ursprünglich gemeinnützige Mission des Unternehmens zugunsten kommerzieller Interessen verraten zu haben.

Der Streit eskalierte 2024, als Musk mehrere Klagen gegen OpenAI einreichte. Er behauptet, das Unternehmen sei kein gemeinnütziger Vorreiter für sichere und transparente KI mehr, sondern verfolge ausschließlich profitorientierte Ziele – insbesondere durch seine enge Zusammenarbeit mit Microsoft und anderen Investoren.

Marc Toberoff, Anwalt der Investorengruppe, erklärte:
„Wenn OpenAI zu einem rein profitorientierten Unternehmen werden will, muss sichergestellt sein, dass die ursprüngliche Vision nicht geopfert wird. Wir werden OpenAI wieder zu einer offenen, sicherheitsorientierten Kraft für das Gute machen.“

Altman kontert mit Humor

Sam Altman ließ sich von Musks Milliardenangebot nicht beeindrucken. Er reagierte auf X (ehemals Twitter) mit der scherzhaften Antwort:
„Nein, danke – aber wir kaufen Twitter für 9,74 Milliarden Dollar, wenn du möchtest.“

Hinter diesem humorvollen Kommentar steckt eine tiefere Spitze: Musk hatte Twitter 2022 für 44 Milliarden Dollar übernommen, nur um es später in X umzubenennen und mit umstrittenen Entscheidungen viel Kritik auf sich zu ziehen.

Die Hintergründe: OpenAI zwischen Idealismus und Kommerz

OpenAI wurde ursprünglich mit der Überzeugung gegründet, dass künstliche allgemeine Intelligenz (AGI) eine existenzielle Gefahr für die Menschheit darstellen könnte. Die Organisation sollte sicherstellen, dass KI-Entwicklungen transparent und für das Gemeinwohl genutzt werden.

Doch mit starken Investoren wie Microsoft und dem Risikokapitalgeber Thrive Capital musste OpenAI zunehmend auch wirtschaftliche Interessen berücksichtigen. Der Druck, schnell Innovationen auf den Markt zu bringen, steht im Konflikt mit den ursprünglichen Sicherheitszielen des Unternehmens.

Bereits 2023 hatte ein chaotischer Machtkampf im OpenAI-Vorstand dazu geführt, dass Altman zunächst entlassen und kurz darauf wieder eingestellt wurde. Kritiker innerhalb des Boards warfen ihm damals vor, zu schnell und ohne ausreichende Sicherheitsmaßnahmen an leistungsstarken KI-Modellen zu arbeiten.

Musks frühere Klagen – und warum sie scheiterten

Musk verklagte OpenAI bereits im Juni 2024, zog die Klage aber zurück, nachdem das Unternehmen interne E-Mails veröffentlichte, in denen Musk selbst eingeräumt hatte, dass OpenAI große Mengen an Kapital benötige, um seine ambitionierten KI-Ziele zu erreichen.

Einige Monate später, im August 2024, reichte Musk eine neue Klage wegen angeblicher Profitgier und „organisierter Kriminalität“ ein. OpenAI wiederum warf Musk vor, aus Neid zu handeln, da seine eigene KI-Firma X.AI nicht annähernd so erfolgreich sei.

Was bedeutet das für die Zukunft von OpenAI?

Sollte Musk mit seiner Übernahme Erfolg haben, könnte OpenAI eine radikale strategische Neuausrichtung erleben – möglicherweise mit einer stärkeren Rückkehr zur Open-Source-Philosophie. Andererseits könnte ein Scheitern dieses Deals bedeuten, dass sich OpenAI noch weiter in Richtung wirtschaftlicher Expansion und enger Zusammenarbeit mit Tech-Giganten wie Microsoft bewegt.

Eines ist sicher: Der Machtkampf um OpenAI ist längst nicht vorbei – und könnte die Zukunft der künstlichen Intelligenz maßgeblich beeinflussen.

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