Das US-Verteidigungsministerium hat beschlossen, ein wenig „frische Luft“ in den Pentagon-Pressebereich zu lassen – und das bedeutet offenbar, dass etablierte Nachrichtenhäuser wie CNN und die Washington Post ihre Büros räumen müssen. Schließlich braucht niemand kritische Berichterstattung, wenn man stattdessen „verlässliche“ Quellen wie Newsmax oder One America News Network direkt im Haus haben kann.
Offiziell nennt sich das Ganze „Medienrotationsprogramm“ – ein nettes Wort dafür, dass kritische Presse rausfliegt, während kleinere, pro-Trump-Plattformen sich gemütlich einrichten dürfen. Aber keine Sorge: Akkreditierungen bleiben bestehen! Das bedeutet, dass CNN und Co. theoretisch weiterhin berichten dürfen – sie müssen sich eben nur mit dem Flur oder der Cafeteria begnügen.
Unparteiische Auswahl? Aber natürlich!
Die neuen Platzhalter könnten nicht zufälliger gewählt sein: Newsmax ersetzt CNN, Breitbart nimmt den Platz von NPR, OAN übernimmt von NBC News – und die Washington Post wird kurzerhand durch die Washington Examiner ersetzt, eine Publikation mit einer Leserschaft, die zufällig genau das zu hören bekommt, was sie hören will.
Natürlich, betont das Pentagon, gehe es hier nicht darum, unliebsame Medien loszuwerden. Nein, nein – es sei lediglich eine faire Möglichkeit, „mehr Outlets eine Chance zu geben“. Dass Fox News, wo Verteidigungsminister Pete Hegseth jahrelang als Kommentator tätig war, seine Büros behält? Reiner Zufall, versteht sich.
Kein Platz für unbequeme Fragen
Kritische Journalisten sehen in der Entscheidung eine gezielte Maßnahme, um den Zugang zu unabhängigen Informationen zu erschweren – aber vielleicht haben sie einfach nicht verstanden, dass es beim Journalismus heute weniger um Fakten geht und mehr darum, die „richtige“ Geschichte zu erzählen.
Das Pentagon versichert jedenfalls, dass dies keine Einschränkung der Pressefreiheit sei. Schließlich kann jeder weiterhin berichten – man muss sich halt nur ein bisschen mehr anstrengen, um an Informationen zu kommen. Und wer weiß, vielleicht ist das ja eine nette Übung in investigativem Journalismus?