Die britische E-Bike-Industrie steht vor einer neuen Herausforderung: Die Regierung hat entschieden, die Zölle auf nicht faltbare E-Bikes aus China abzuschaffen. Während Verbraucher von möglichen Preisnachlässen profitieren sollen, sehen britische Hersteller die Entscheidung als herben Schlag für die heimische Produktion.
„Ein Schlag ins Gesicht“ für britische Hersteller
Lange Zeit schützten Zölle britische Produzenten vor der Konkurrenz aus China. Doch mit der Entscheidung der Regierung entfällt dieser Schutz – und die Hersteller schlagen Alarm. Eine „Flut“ an günstigen chinesischen E-Bikes könnte den britischen Markt überschwemmen und heimische Unternehmen in die Enge treiben.
Ein britischer E-Bike-Produzent, der sein Geschäft nach dem Brexit in Großbritannien aufgebaut hat, sieht sich getäuscht: „Uns wurde zugesichert, dass diese Zölle langfristig bestehen bleiben. Wir haben massiv investiert – und jetzt wird uns einfach der Boden unter den Füßen weggezogen.“
Warum nur nicht faltbare E-Bikes?
Noch kurioser erscheint vielen die Tatsache, dass faltbare E-Bikes weiterhin mit Zöllen belegt werden, während für alle anderen Modelle die Importhürden fallen. Warum die Regierung hier eine Ausnahme macht, bleibt unklar.
Ein weiterer Hersteller kritisiert: „Wenn man schon britische Firmen schützen will, warum dann nur eine Nische? Das ergibt keinen Sinn.“
Ein Markt im Überlebenskampf
Die britische Fahrradindustrie hatte bereits mit großen Problemen zu kämpfen. Während der Corona-Pandemie boomte der Absatz von Fahrrädern und E-Bikes, doch nach der Krise brachen die Verkäufe massiv ein. Viele Unternehmen blieben auf großen Lagerbeständen sitzen, mussten Preise senken oder sogar schließen.
Nun kommt mit der Billigkonkurrenz aus China eine weitere Bedrohung hinzu. Chinesische Hersteller, die selbst unter Überproduktion leiden, sehen den britischen Markt nun offenbar als attraktive „Mülldeponie“ für überschüssige Ware.
Ein Unternehmenschef bringt es auf den Punkt: „Die Regierung denkt wohl, sie tut dem E-Bike-Markt einen Gefallen – aber in Wirklichkeit verschärft sie eine ohnehin schon kritische Situation.“
Wie geht es weiter?
Die britische Fahrradindustrie steht nun vor einer ungewissen Zukunft. Wird der Markt von chinesischen Billigmodellen überflutet? Können heimische Hersteller mit neuen Strategien dagegenhalten? Und wie lange hält die Regierung an ihrer umstrittenen Entscheidung fest?
Fest steht: Für viele britische E-Bike-Unternehmen ist das keine Marktöffnung, sondern ein Überlebenskampf.