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Ghana will mehr für seine Cashews – aber das Geschäft bleibt schwierig

Mika48 (CC0), Pixabay

Ghana gehört zu den weltweit führenden Produzenten von Cashewnüssen und möchte nun einen größeren Anteil an den Gewinnen aus dem globalen Handel mit der begehrten Nuss sichern. Doch die Umsetzung dieses Ziels stellt das westafrikanische Land vor erhebliche Herausforderungen.

Wachsende Produktion, geringe Wertschöpfung

Die Cashewproduktion in Ghana hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Schätzungen zufolge produziert das Land jährlich über 200.000 Tonnen Cashewnüsse. Ein Großteil dieser Ernte wird jedoch roh exportiert, insbesondere nach Asien, wo die Weiterverarbeitung erfolgt und der Großteil der Wertschöpfung stattfindet. Dies bedeutet, dass Ghana nur einen Bruchteil des möglichen Profits aus der Cashewindustrie erzielt.

Regierung will mehr Kontrolle über den Markt

Die ghanaische Regierung hat Maßnahmen ergriffen, um mehr von der Wertschöpfung im eigenen Land zu behalten. Dazu gehören höhere Exportzölle auf rohe Cashewnüsse sowie Initiativen zur Förderung lokaler Verarbeitungsbetriebe. Ziel ist es, die Nüsse im Land selbst zu schälen, zu rösten und weiterzuverarbeiten, um damit höhere Einnahmen zu generieren und Arbeitsplätze zu schaffen.

Ein weiteres Problem ist die Preisgestaltung. Ghanaische Landwirte haben sich in der Vergangenheit häufig über schwankende Preise und niedrige Gewinnmargen beklagt. Die Regierung erwägt daher, einen staatlich festgelegten Mindestpreis für Cashews einzuführen, um die Einkommen der Bauern zu stabilisieren.

Herausforderungen für die Branche

Trotz dieser ambitionierten Pläne gibt es einige Hindernisse. Die Verarbeitungsindustrie in Ghana steckt noch in den Kinderschuhen. Es fehlt an modernen Maschinen, geschultem Personal und ausreichenden Investitionen, um mit den großen Verarbeitungszentren in Ländern wie Vietnam und Indien zu konkurrieren. Zudem kämpfen lokale Unternehmen mit hohen Produktionskosten und einer unzureichenden Infrastruktur.

Ein weiteres Problem ist der Schmuggel. Da benachbarte Länder wie die Elfenbeinküste oft bessere Preise für Rohcashews bieten, verkaufen viele ghanaische Bauern ihre Ernte illegal über die Grenze, wodurch dem ghanaischen Markt wertvolle Einnahmen entgehen.

Fazit: Ein schwieriger, aber notwendiger Weg

Ghana steht vor der Herausforderung, mehr aus seinem Cashewsektor herauszuholen, ohne die Wettbewerbsfähigkeit seiner Exporte zu gefährden. Eine Stärkung der lokalen Verarbeitung wäre ein großer Schritt in Richtung wirtschaftlicher Unabhängigkeit und könnte langfristig für mehr Wohlstand in der Region sorgen. Allerdings erfordert dies erhebliche Investitionen, bessere Marktstrukturen und eine enge Zusammenarbeit zwischen Regierung, Investoren und Landwirten.

Ob Ghana es schafft, seine Cashewindustrie grundlegend zu reformieren, bleibt abzuwarten – doch der Wille ist da, aus der begehrten Nuss mehr herauszuholen.

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