Örebro (Schweden), 4. Februar 2025 – Bei einem schweren Schusswaffenangriff auf einer Schule in der schwedischen Stadt Örebro sind nach ersten Polizeiangaben rund zehn Menschen getötet worden. Unter den Toten soll sich auch der mutmaßliche Täter befinden. Mehrere Personen wurden verletzt, einige befinden sich in kritischem Zustand.
Die Schüsse fielen gegen 12:30 Uhr Ortszeit (6:30 Uhr ET) in der Risbergska-Schule, einer Bildungseinrichtung für Erwachsene. Der Campus umfasst auch weitere Schulen, darunter Einrichtungen für Kinder.
Polizeieinsatz läuft – Bevölkerung gewarnt
Unmittelbar nach den ersten Notrufen riegelten Polizei und Rettungskräfte das Gebiet weiträumig ab. Die Behörden warnten vor einer „ernsten Gewalttat“ und forderten die Bevölkerung auf, den Bereich zu meiden und in Sicherheit zu bleiben.
Nach Angaben des regionalen Gesundheitsdirektors Jonas Claesson wurden sechs Verletzte ins Universitätskrankenhaus gebracht, fünf von ihnen mit Schussverletzungen. Vier Personen mussten operiert werden, zwei befinden sich mittlerweile in stabilem Zustand.
Ein Polizeisprecher bestätigte, dass es zu einem Schusswechsel zwischen dem mutmaßlichen Täter und den Einsatzkräften gekommen sei. Ob der Angreifer dabei getötet wurde oder sich selbst das Leben nahm, ist derzeit unklar. Kein Polizist wurde verletzt.
Augenzeugen berichten von Panik
Ein 28-jähriger Augenzeuge schilderte dem schwedischen Nachrichtenportal Expressen die dramatischen Minuten während des Angriffs:
„Wir hörten drei laute Schüsse und dann Schreie. Jetzt sitzen wir in einem Klassenzimmer und warten darauf, evakuiert zu werden.“
Ein Lehrer erklärte gegenüber schwedischen Medien, dass sich zum Zeitpunkt des Angriffs ungewöhnlich wenige Schüler auf dem Campus befanden, da viele nach einer nationalen Prüfung bereits gegangen waren.
Hintergrund: Schweden kämpft mit zunehmender Waffengewalt
Die Tat ereignet sich in einer Zeit, in der Waffengewalt in Schweden ein wachsendes Problem darstellt. Laut offiziellen Angaben wurden im Jahr 2024 mindestens 40 Menschen erschossen, viele von ihnen im Zusammenhang mit Bandenkriminalität.
Schwedens Premierminister fordert Aufklärung
Schwedens Regierungschef Ulf Kristersson zeigte sich tief erschüttert und kündigte eine umfassende Untersuchung an:
„Es ist ein sehr schmerzhafter Tag für ganz Schweden. Meine Gedanken sind bei den Opfern, ihren Familien und allen, deren normaler Schultag heute zu einem Albtraum wurde.“
Die Polizei betonte in einer offiziellen Mitteilung, dass die Gefahr noch nicht vollständig gebannt sei und forderte die Bevölkerung auf, weiterhin Abstand zu halten.
Die Ermittlungen zum Tathergang und den möglichen Motiven des Angreifers dauern an.