Private Renten- und Lebensversicherungen werden oft als sichere Lösung für die Altersvorsorge angepriesen. Doch der Schein trügt: Hohe Kosten, niedrige Renditen und unflexible Verträge machen diese Produkte für viele Sparer:innen zur schlechten Wahl. Wer nicht sehr alt wird, verliert oft mehr, als er oder sie eingezahlt hat. Wir erklären die Fallstricke und zeigen bessere Alternativen auf.
Warum private Rentenversicherungen problematisch sind
📉 Hohe Kosten schmälern die Rendite:
- Abschluss- und Vertriebskosten sind bei Renten- und Lebensversicherungen besonders hoch.
- Vermittler erhalten üppige Provisionen – bezahlt aus Ihren Beiträgen.
- Die sogenannten Effektivkosten können die Kapitalerträge um bis zu 75 % reduzieren.
⚠️ Garantiezins ist kaum der Rede wert:
- Der Höchstrechnungszins, also der maximal garantierte Zins, liegt für Neuverträge ab 2025 bei nur 1,0 % – nach Abzug der Kosten bleibt kaum eine Rendite übrig.
- In vielen Fällen ist die tatsächliche Verzinsung sogar negativ, wenn man die Inflation berücksichtigt.
🔗 Langfristige Bindung & geringe Flexibilität:
- Einmal abgeschlossen, lassen sich viele Verträge nur mit hohen Verlusten kündigen.
- Wer seine Police beitragsfrei stellt oder verkauft, verliert oft einen erheblichen Teil des angesparten Kapitals.
- Viele Verträge enthalten unflexible Zusatzversicherungen, die oft unnötig teuer sind.
Bessere Alternativen zur Altersvorsorge
✅ ETF-Sparpläne:
- Deutlich günstiger als Versicherungen
- Durchschnittliche Rendite historisch bei 5–7 % pro Jahr
- Hohe Flexibilität: Sie können jederzeit Ein- oder Auszahlungen vornehmen
✅ Festgeld & Sparbriefe:
- Sichere Alternative für konservative Anleger:innen
- Keine versteckten Kosten, keine Abschlussgebühren
- Höhere Verzinsung als klassische Rentenversicherungen
✅ Individuelle Rentenmodelle:
- Staatlich geförderte Produkte wie Riester- oder Rürup-Renten können in bestimmten Fällen sinnvoll sein, wenn hohe Zulagen oder Steuervorteile genutzt werden.
- Betriebliche Altersvorsorge ist eine Option – aber nur, wenn der Arbeitgeber sich beteiligt und die Kosten niedrig sind.
Was tun, wenn man bereits eine Versicherung hat?
📌 Vertrag prüfen lassen: Die Verbraucherzentralen oder unabhängige Finanzberater helfen, die Rentabilität zu bewerten.
📌 Beitragsfreistellung statt Kündigung: Falls Verluste bei einer Kündigung zu hoch wären, kann es besser sein, die Police ruhen zu lassen.
📌 Kapital sinnvoll umschichten: Wer Schulden hat, kann prüfen, ob die Versicherung zur Tilgung genutzt werden kann.
Fazit: Lieber Alternativen nutzen!
Private Rentenversicherungen sind für die meisten Menschen nicht die beste Wahl zur Altersvorsorge. Hohe Kosten, niedrige Renditen und mangelnde Flexibilität machen sie unattraktiv. Günstigere und renditestärkere Alternativen wie ETFs oder Festgeld bieten eine bessere Lösung für den Vermögensaufbau im Alter.