Der chinesische Geschäftsmann Yang Tengbo, auch bekannt als Chris Yang, wurde von den britischen Behörden aufgrund von Sicherheitsbedenken aus dem Vereinigten Königreich verbannt. Ihm wird vorgeworfen, enge Beziehungen zu britischen Politikern aufgebaut zu haben – darunter auch Prinz Andrew – um möglicherweise chinesische Interessen zu fördern. Yang bestreitet alle Vorwürfe und plant, gegen die Entscheidung Berufung einzulegen.
Wer ist Yang Tengbo?
Yang Tengbo wurde 1974 in China geboren und absolvierte sein Studium in chinesischer Literatur an der Universität Yunnan. Nach einigen Jahren im öffentlichen Dienst zog er 2002 nach Großbritannien, wo er ein Masterstudium in Public Administration an der Universität York absolvierte.
2005 gründete er die Hampton Group International, ein Beratungsunternehmen, das sich auf wirtschaftliche Beziehungen zwischen Großbritannien und China konzentrierte. Er war zudem Vorsitzender der UK Chinese Business Association und nahm an Veranstaltungen der Chinesischen Politischen Konsultativkonferenz teil – einer Organisation, die eng mit der Kommunistischen Partei Chinas verknüpft ist.
Warum wurde Yang aus Großbritannien verbannt?
Im Jahr 2021 wurde Yang an der britischen Grenze angehalten, seine elektronischen Geräte wurden durchsucht. Die britischen Behörden behaupten, sie hätten Beweise für Verbindungen zur United Front Work Department (UFWD) gefunden, einer Organisation, die Chinas Einfluss im Ausland stärken soll.
Besonders problematisch waren seine Beziehungen zu Prinz Andrew. Yang wurde als Schlüsselperson bei der Einführung der Initiative Pitch@Palace China genannt, die von der chinesischen Regierung unterstützt wurde. Dokumente zeigen, dass ein Berater des Prinzen ihm eine bemerkenswert einflussreiche Rolle zuschrieb.
Im März 2023 ordnete die damalige britische Innenministerin Suella Braverman an, Yangs Aufenthaltsrecht zu widerrufen, da seine Aktivitäten „nicht dem öffentlichen Wohl dienen“.
Was sagt Yang zu den Vorwürfen?
Yang weist sämtliche Anschuldigungen zurück. Er gibt zu, einmal Mitglied der Kommunistischen Partei Chinas gewesen zu sein, betont aber, dass er nie in geheimdienstliche Aktivitäten verwickelt war. Seiner Meinung nach sei er ein Opfer der sich verschlechternden britisch-chinesischen Beziehungen geworden.
„Ich bin ein erfolgreicher Unternehmer, der die wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen Großbritannien und China gefördert hat. Meine Aktivitäten haben Investitionen und Arbeitsplätze geschaffen – das sollte nicht kriminalisiert werden“, erklärte er in einem Statement.
Welche Auswirkungen hat der Fall?
Der Vorfall verstärkt die ohnehin angespannte Lage zwischen Großbritannien und China. Der Fall Yang zeigt, wie groß die Sorgen über chinesischen Einfluss in westlichen Demokratien sind. Bereits in der Vergangenheit gab es mehrere Fälle von mutmaßlicher chinesischer Spionage, die zu politischen Debatten über den Umgang mit China führten.
Für Prinz Andrew ist die Affäre ein weiteres Kapitel in einer Reihe unangenehmer Enthüllungen. Seine Verbindungen zu Yang könnten sein ohnehin angeschlagenes öffentliches Image weiter belasten.
Ob Yangs Berufung Erfolg haben wird, bleibt abzuwarten. Fest steht jedoch: Die britische Regierung geht mit zunehmender Härte gegen mutmaßliche ausländische Einflussnahme vor.