Immer mehr Kinder und Jugendliche leiden an Kurzsichtigkeit (Myopie) – eine Sehstörung, bei der entfernte Objekte unscharf erscheinen, während nahe Objekte klar bleiben. Laut aktuellen Forschungen könnte eine spezielle Art von Kontaktlinsen helfen, das Fortschreiten der Myopie zu verlangsamen.
Warum nimmt Kurzsichtigkeit zu?
In den USA ist der Anteil der Kurzsichtigen von 25 % in den 1970er-Jahren auf fast 42 % im Jahr 2017 gestiegen. Experten gehen davon aus, dass bis 2050 fast die Hälfte der Weltbevölkerung betroffen sein könnte.
Die genauen Ursachen sind noch unklar, aber Forschungen deuten darauf hin, dass vermehrte Bildschirmzeit und weniger Zeit im Freien eine Rolle spielen könnten. Andere Studien konnten diesen Zusammenhang jedoch nicht eindeutig bestätigen.
Neue Hoffnung durch multifokale Kontaktlinsen
Ein Forscherteam um den Optometrie-Professor David Berntsen von der University of Houston testete an 300 Kindern im Alter von 7 bis 11 Jahren den Einsatz von multifokalen Kontaktlinsen.
- Nach drei Jahren hatte die Gruppe mit den multifokalen Linsen das langsamste Fortschreiten der Myopie.
- Die positiven Effekte blieben sogar nach dem Absetzen der Linsen erhalten.
Diese Erkenntnisse wurden in der Fachzeitschrift JAMA Ophthalmology veröffentlicht und könnten eine neue Strategie zur Myopie-Kontrolle bei Kindern darstellen.
Weitere Maßnahmen gegen Myopie
Neben multifokalen Kontaktlinsen gibt es weitere Ansätze, um Kurzsichtigkeit bei Kindern zu verlangsamen:
- Atropin-Augentropfen: Eine niedrige Dosierung dieser Tropfen, die normalerweise zur Pupillenerweiterung verwendet werden, kann das Fortschreiten der Myopie reduzieren.
- Mehr Zeit im Freien: Natürliches Licht und das Sehen auf große Distanzen scheinen schützend zu wirken. Experten empfehlen mindestens zwei Stunden täglich im Freien zu verbringen.
Fazit
Kurzsichtigkeit ist weltweit auf dem Vormarsch, aber neue Behandlungsmöglichkeiten könnten helfen, das Fortschreiten der Sehstörung zu verlangsamen. Neben medizinischen Lösungen wie multifokalen Kontaktlinsen oder Atropin-Tropfen bleibt auch ein altbewährter Ratschlag wichtig: Mehr Zeit draußen verbringen!