(Bühne: Kasperle und Theater stehen auf einer kleinen Holztribüne. Kasperle hüpft aufgeregt umher, während Theater nachdenklich dreinschaut.)
Kasperle:
Huiiii, was für ein Spektakel! Herr Merz hat es aber ordentlich krachen lassen im Bundestag! Erst eine Mehrheit mit der AfD, dann eine krachende Niederlage – das muss man erstmal hinkriegen. Ein bisschen wie ein Zaubertrick, nur ohne Applaus!
Theater:
Na ja, Kasperle, Merz sagt doch, er habe der AfD nicht die Hand gereicht. Er wollte doch einfach nur seinen Antrag durchbringen und kann ja nichts dafür, wer zustimmt.
Kasperle:
Jaja, und wenn der Räuber Hotzenplotz mir hilft, die Wurstsemmel zu tragen, dann habe ich natürlich nicht mit ihm kooperiert, sondern nur zufällig denselben Weg! So ein Pech aber auch!
Theater:
Aber mal ehrlich, war die Reaktion der SPD und Grünen nicht auch überzogen? Die haben ja gleich die ganz große Faschismus-Keule geschwungen. „Tor zur Hölle geöffnet! Weimarer Verhältnisse!“ Vielleicht sollten die weniger Politik machen und mehr Drehbücher für Dramaserien schreiben!
Kasperle:
Ach, Theater, du alter Spielverderber! Emotionen gehören zur Politik! Und wenn man Merz einen „Rechtspopulisten im Schafspelz“ nennen kann, dann lässt sich das doch viel schöner vermarkten als eine sachliche Debatte.
Theater:
Aber die Ampel hätte ja auch einen Kompromiss suchen können, statt sich auf maximale Konfrontation einzulassen. Stattdessen haben sie das Gesetz so lange blockiert, bis alle noch wütender waren – und dann überrascht getan, dass es eskaliert.
Kasperle:
Genau, und dann haben sie Merz eine wunderschöne Grube geschaufelt und ihn mit Schwung hineingeschubst! Und Merz? Der hat sich gedacht: „Ach, ich spring einfach selbst!“
Theater:
Tja, und jetzt hat sich Merz völlig verkalkuliert. Nicht nur sein Gesetz ist gescheitert, sondern auch sein Ruf ist schwer beschädigt. Statt über Wirtschaftspolitik zu reden, diskutieren jetzt alle nur noch über AfD-Nähe und Spaltung der Union.
Kasperle:
Und weißt du, was das Beste ist? Keiner hat gewonnen! Merz blamiert, die CDU zerstritten, die Ampel sieht auch nicht besser aus – und die Wähler? Die stehen da, schütteln den Kopf und überlegen, ob sie das nächste Mal lieber ins Freibad statt zur Wahl gehen sollen.
Theater:
Aber mal ehrlich, Kasperle, was lernen wir daraus?
Kasperle:
Ganz einfach: Wenn in der Politik alle nur noch Theater spielen, dann ist irgendwann keiner mehr im Publikum. 🎭
(Vorhang fällt, Applaus, doch keiner weiß genau, für wen.)