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Gefälschte Rechnungen per E-Mail: Betrüger nutzen echte Daten für Abzocke

ribkhan (CC0), Pixabay

Immer wieder versuchen Betrüger, Verbraucher mit fingierten Rechnungen per E-Mail unter Druck zu setzen – und das mit erschreckend echten Daten. Angebliche offene Beträge für nie getätigte Online-Bestellungen sorgen für Verunsicherung. Wer nicht aufpasst, riskiert nicht nur sein Geld, sondern auch eine Infektion des Computers mit Schadsoftware.

Betrugsmasche mit vermeintlich offenen Rechnungen

E-Mails mit Betreffzeilen wie „Zahlungserinnerung – Ihre Rechnung Nr. XXXXXXX ist noch offen!“ sollen Empfänger zum schnellen Handeln drängen. Oft drohen die Absender mit Inkassoverfahren oder rechtlichen Konsequenzen, um zusätzlichen Druck aufzubauen. Besonders perfide: In vielen dieser Mails werden echte Namen, Adressen und Telefonnummern der Empfänger verwendet.

Die Herkunft dieser Daten ist nicht selten fragwürdig. Experten gehen davon aus, dass sie aus gehackten Datenbanken, unseriösen Gewinnspielen oder Adresshändlern stammen. Besonders soziale Netzwerke wie Facebook oder Instagram sind beliebte Quellen für Betrüger, um an persönliche Daten zu gelangen.

Gefahr durch schädliche Links und Anhänge

Ein Klick auf den in der E-Mail enthaltenen Link führt häufig nicht zu einer echten Rechnung, sondern lädt eine schadhafte Datei herunter – oft in Form einer ZIP-Datei mit gefährlicher Malware wie dem Trojaner Nymaim. Diese Schadsoftware kann:

  • sensible Daten ausspähen,
  • den Zugriff auf das System blockieren (Ransomware),
  • oder weitere Viren nachladen.

Wichtig: Öffnen Sie unter keinen Umständen Anhänge oder Links in verdächtigen Rechnungen, sondern prüfen Sie die Echtheit der E-Mail genau.

Drei Tipps zum Erkennen von Fake-Rechnungen

Mit diesen einfachen Maßnahmen können Sie sich vor Betrug schützen:

  1. Absender überprüfen: Lassen Sie sich nicht von vertrauten Namen täuschen. Überprüfen Sie die tatsächliche E-Mail-Adresse des Absenders über die Details der Nachricht. Oft verstecken sich hinter seriös wirkenden Namen gefälschte Adressen.
  2. Erinnern Sie sich an eine Bestellung? Wenn Sie nichts bestellt haben, ist die E-Mail vermutlich gefälscht. Im Zweifel prüfen Sie Ihre Kontoauszüge oder den Kundenservice des angegebenen Unternehmens.
  3. Daten der Firma checken: Geben Sie den Namen und die Adresse des angeblichen Rechnungsstellers in eine Suchmaschine ein oder überprüfen Sie Firmendaten auf handelsregister.de. Stimmt etwas nicht, handelt es sich wahrscheinlich um Betrug.

Antworten Sie niemals auf solche Mails – dadurch bestätigen Sie den Betrügern nur, dass Ihre E-Mail-Adresse aktiv genutzt wird, was weitere Spam-Nachrichten nach sich ziehen kann.

Was tun, wenn Sie einen Link oder Anhang geöffnet haben?

Falls Sie versehentlich auf einen Link geklickt oder einen Anhang geöffnet haben, sollten Sie folgende Maßnahmen ergreifen:

  • Sofortiger Virenscan: Nutzen Sie ein aktuelles Antivirenprogramm und lassen Sie Ihr System gründlich überprüfen.
  • Passwörter ändern: Ändern Sie wichtige Passwörter – insbesondere für Online-Banking und E-Mail-Konten – über ein sicheres, nicht betroffenes Gerät.
  • System-Backup nutzen: Falls vorhanden, setzen Sie Ihren PC auf einen früheren Stand zurück, um mögliche Schadsoftware zu entfernen.

Bei Unsicherheiten können Sie eine Anzeige bei der Polizei erstatten – am besten über die Online-Wache der jeweiligen Landespolizei.

Fazit: Wachsamkeit schützt vor Betrug

Betrüger werden immer raffinierter und nutzen persönliche Daten, um Fake-Rechnungen glaubwürdiger erscheinen zu lassen. Bleiben Sie wachsam, hinterfragen Sie jede verdächtige E-Mail kritisch und informieren Sie sich regelmäßig über aktuelle Betrugsmaschen.

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