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Kritische und faire Analyse des Jahresabschlusses der AREF Windpark Selmsdorf-Sülsdorf GmbH & Co. KG aus Anlegersicht
Kritische und faire Analyse des Jahresabschlusses der PNE Windpark Schenklengsfeld III GmbH & Co. KG aus Anlegersicht
Staatsanwaltschaft Hildesheim

Kritische und faire Analyse des Jahresabschlusses der PNE Windpark Schenklengsfeld III GmbH & Co. KG aus Anlegersicht

Der Jahresabschluss für das Rumpfgeschäftsjahr 2023 der PNE Windpark Schenklengsfeld III GmbH & Co. KG gibt Einblicke in die finanzielle Struktur eines jungen Unternehmens. Angesichts der kurzen Betriebszeit und der geringen Bilanzsumme ergeben sich sowohl potenzielle Chancen als auch Risiken, die Anleger sorgfältig prüfen sollten.

1. Bilanzsumme und finanzielle Ausstattung
Die Bilanzsumme beträgt am 31. Dezember 2023 lediglich 4.025 EUR, ein marginaler Anstieg gegenüber den 2.500 EUR bei Unternehmensgründung im Februar 2023.

Eigenkapital: Das Kommanditkapital ist von 2.500 EUR auf 870 EUR gefallen, da der Jahresfehlbetrag von 1.630 EUR direkt vom Kapital abgezogen wurde.
Verbindlichkeiten und Rückstellungen: Rückstellungen in Höhe von 1.630 EUR und Verbindlichkeiten von 1.525 EUR machen den Großteil der Passivseite aus.
Bewertung:
Die finanzielle Ausstattung des Unternehmens ist minimal und nicht ausreichend, um selbst kleinere unvorhergesehene Ausgaben ohne Unterstützung der Muttergesellschaft zu decken. Dies erhöht die Abhängigkeit von der PNE AG und anderen verbundenen Unternehmen.

2. Jahresfehlbetrag und Verlustentwicklung
Der Jahresfehlbetrag von 1.630 EUR ist angesichts der kurzen Geschäftstätigkeit im Rumpfgeschäftsjahr und der geringen Bilanzsumme wenig überraschend.

Der Verlust wurde entsprechend dem Gesellschaftsvertrag dem Ergebnissonderkonto der Kommanditistin zugeschrieben.
Das verbleibende Eigenkapital ist durch den Verlust stark geschrumpft.
Bewertung:
Die Verlustsituation im Gründungsjahr ist bei Projekten wie Windparks nicht ungewöhnlich, da anfangs meist Investitionen oder Aufbaukosten anfallen. Allerdings bleibt unklar, wie die langfristige Rentabilität und Kapitalstruktur geplant sind.

3. Umlaufvermögen und Liquidität
Die Liquidität ist mit einem Guthaben bei Kreditinstituten von 2.446 EUR und geringen Forderungen (1.579 EUR) sehr niedrig.

Es besteht kaum finanzieller Spielraum für operative Tätigkeiten oder Investitionen.
Die Verbindlichkeiten und Rückstellungen belasten die Liquidität zusätzlich.
Bewertung:
Die Liquiditätssituation ist kritisch, da das Unternehmen keine nennenswerten finanziellen Mittel hat, um unvorhergesehene Ausgaben zu decken. Anleger sollten prüfen, ob und wie die Muttergesellschaft PNE AG in Notfällen finanziell einspringen würde.

4. Abhängigkeit von der PNE AG
Die PNE AG, Cuxhaven, fungiert als Muttergesellschaft und stellt einen Konzernabschluss auf, in den die Gesellschaft einbezogen wird.

Die persönlich haftende Gesellschafterin (PNE WIND Verwaltungs GmbH) gehört ebenfalls zur PNE-Gruppe.
Sämtliche finanziellen Entscheidungen scheinen von der Muttergesellschaft gesteuert zu werden.
Bewertung:
Die starke Abhängigkeit von der PNE AG birgt Risiken, da die Zukunft des Unternehmens stark mit der wirtschaftlichen Stabilität der Muttergesellschaft verknüpft ist. Gleichzeitig bietet dies auch eine gewisse finanzielle Absicherung.

5. Fehlende Sachanlagen und operative Tätigkeit
Das Unternehmen weist keine Sachanlagen aus, die typischerweise bei einem Windpark zu erwarten wären. Der niedrige Betrag bei den Forderungen und die minimalen Verbindlichkeiten deuten darauf hin, dass sich das Unternehmen noch in einer frühen Aufbauphase befindet.

Bewertung:
Das Fehlen von Sachanlagen zeigt, dass sich das Projekt offenbar noch nicht in der Betriebsphase befindet. Anleger sollten genau prüfen, ob und wann mit einem tatsächlichen Aufbau oder Betrieb der Windpark-Infrastruktur zu rechnen ist.

6. Organisatorische Struktur und Führung
Die Geschäftsführung liegt in den Händen der PNE WIND Verwaltungs GmbH, vertreten durch zwei Geschäftsführer mit langjähriger Erfahrung im Bereich erneuerbare Energien.

Bewertung:
Die Verbindung zu erfahrenen Akteuren im Bereich der Windenergie kann als Vorteil gesehen werden. Allerdings bleibt unklar, wie stark das operative Geschäft von der zentralen PNE AG gesteuert wird.

Fazit: Chancen und Risiken aus Anlegersicht
Chancen:

Muttergesellschaft als Rückhalt: Die Einbindung in den PNE-Konzern bietet potenziell finanzielle und organisatorische Stabilität.
Potenzial für zukünftiges Wachstum: Falls der Windpark wie geplant aufgebaut wird, könnte das Unternehmen langfristig stabile Einnahmen generieren.
Erfahrenes Management: Die Verbindung zur PNE AG und das erfahrene Management können die Projektentwicklung fördern.
Risiken:

Minimaler finanzieller Spielraum: Die geringe Bilanzsumme und die niedrige Liquidität lassen keinen Raum für unvorhergesehene Ausgaben.
Hohe Abhängigkeit von der Muttergesellschaft: Die wirtschaftliche Stabilität des Unternehmens hängt stark von der PNE AG ab.
Fehlende Klarheit über die Zukunft: Es ist unklar, wann der operative Betrieb starten soll und welche Investitionen erforderlich sind.
Verlustentwicklung: Bereits im Gründungsjahr wurde ein Fehlbetrag erzielt, was die Kapitalbasis weiter schwächt.
Empfehlung:
Anleger sollten mit Vorsicht agieren und detaillierte Informationen über die zukünftige Strategie und die Investitionsplanung des Unternehmens einholen. Ohne eine klare Perspektive für den Aufbau und Betrieb des Windparks bleibt das Unternehmen ein spekulatives Investment mit erheblichem Risiko. Die finanzielle Stabilität der Muttergesellschaft sollte ebenfalls regelmäßig überprüft werden, da sie als zentraler Stützpfeiler fungiert.

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