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Liebe oder Parteibuch? Wenn Politik das Dating diktiert

27707 (CC0), Pixabay

Die Liebe kennt keine Grenzen – außer vielleicht die zur bevorzugten Partei. Politik hat inzwischen nicht nur in den Bundestag, sondern auch in die Dating-Welt Einzug gehalten. Laut einer Umfrage von Parship und Innofact könnte es schwieriger sein, die richtige politische Einstellung zu finden, als den perfekten Partner. Denn wie sich zeigt, sortieren viele Singles potenzielle Partner schon vor dem ersten Date anhand ihrer Partei-Präferenz aus.

AfD und die hohe Kunst des Aussortierens

Beginnen wir mit dem Spitzenreiter der Dating-Red Flags: AfD-Wähler. Ganze 44 Prozent der Befragten – bei den Frauen sogar stolze 49 Prozent – können sich eine Beziehung mit einem AfD-Anhänger nicht vorstellen. Offenbar reicht ein falsches Kreuzchen, um von der Dating-Wunschliste gestrichen zu werden. Wer braucht schon eine Dating-App, wenn das Wahlprogramm schon die halbe Arbeit erledigt?

Auch die anderen Parteien bleiben nicht verschont

Aber auch Anhänger der anderen Parteien kommen nicht ungeschoren davon. BSW-Wähler (Basisdemokratische Schwarmintelligenz? Oder doch: „Bitte Such Weiter“?), werden von jedem fünften Single aussortiert. Selbst Grünen-Wähler, die normalerweise für Weltoffenheit und Toleranz stehen, landen bei 19 Prozent der Singles auf der No-Go-Liste. Vielleicht passt der Bio-Lebensstil dann doch nicht zu jedem Candlelight-Dinner.

„Politik hat beim Dating nichts zu suchen“ – echt jetzt?

Immerhin behaupten 59 Prozent der Befragten, dass Politik beim Dating keine Rolle spielt. Vielleicht leben sie in der romantischen Illusion, dass Liebe die politischen Gräben überbrücken kann. Doch Vorsicht: Wer glaubt, dass politische Diskussionen am Frühstückstisch nicht irgendwann zur Debatte über die richtige Steuerpolitik führen, unterschätzt die Macht des Wahlkampfs.

Liebe trotz Parteiprogramm? Ein Hoffnungsschimmer

Erfreulicherweise gaben 65 Prozent an, dass sie über politische Einstellungen hinwegsehen können. Das klingt nach einem Happy End – oder einer sehr optimistischen Illusion. Vielleicht heißt das einfach, dass sie hoffen, den Partner heimlich von der richtigen Partei zu überzeugen. Denn wie sagt man so schön? Liebe ist ein Kompromiss – oder ein parteipolitischer Konversionsversuch.

Fazit: Politik killt die Romantik

In einer Welt, in der das Parteibuch wichtiger zu sein scheint als die Lieblingspizza, wird Dating zu einer politischen Verhandlungsrunde. Vielleicht ist das der Beginn einer neuen App-Kategorie: „PolitMatch – Finde deinen Partner mit dem richtigen Wahlprogramm!“ Wer also auf der Suche nach der großen Liebe ist, sollte neben dem Sternzeichen lieber auch gleich die Wahlpräferenz abfragen – sicher ist sicher.

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