Die Welle der Filialschließungen bei der Postbank trifft besonders ältere Menschen hart. Eine 78-jährige Seniorin aus einem ländlichen Ort ist entsetzt: Ihre Postbank-Filiale schließt, und künftig muss sie für Bankgeschäfte knapp 10 Kilometer fahren. Ein weiter Weg – nicht nur für sie, sondern für viele ältere Kunden, die oft weder ein Auto haben noch mit Online-Banking vertraut sind.
Bankgeschäfte auf Distanz: Der Kampf mit der Digitalisierung
Für jüngere Menschen mag die Umstellung auf Online-Banking selbstverständlich sein, doch für ältere Generationen ist das oft eine Herausforderung. Die Seniorin schildert: „Ich habe weder einen Computer noch ein Smartphone. Wie soll ich meine Überweisungen machen? Und die Automaten sind für mich zu kompliziert.“
Filialschließungen – ein Trend ohne Rücksicht auf Ältere?
Die Postbank ist nicht allein: Banken schließen deutschlandweit immer mehr Filialen. Begründet wird das mit Kosteneinsparungen und der steigenden Nutzung digitaler Dienste. Doch dieser Trend geht an den Bedürfnissen älterer Menschen vorbei. Für sie sind persönliche Beratung und direkte Ansprechpartner oft unerlässlich.
Ein soziales Problem: Wer kümmert sich?
Die Schließung einer Filiale bedeutet nicht nur längere Wege, sondern auch Isolation. „Früher konnte ich zu Fuß zur Bank und habe dort meine Nachbarn getroffen. Jetzt bin ich auf meine Enkel angewiesen, die mich zur nächsten Filiale fahren müssen“, berichtet die Seniorin.
Verbraucherschützer schlagen Alarm
Verbraucherschützer warnen vor den sozialen Folgen der Filialschließungen. Besonders in ländlichen Regionen könnte dies viele Menschen benachteiligen. Sie fordern von Banken, Alternativen zu schaffen, wie mobile Beratungsteams oder Bankautomaten mit besserer Bedienbarkeit.
Fazit: Digitalisierung auf Kosten der Gesellschaft?
Die Filialschließungen der Postbank zeigen, wie stark der Druck zur Digitalisierung wächst – oft ohne Rücksicht auf diejenigen, die diese Entwicklung nicht mitgehen können. Die Seniorin fragt sich: „Werde ich bald gar keine Möglichkeit mehr haben, meine Bankgeschäfte zu erledigen?“ Eine Frage, die sich nicht nur ältere Menschen, sondern auch Verbraucherschützer und Politiker stellen sollten.